Mittelalterliche Schmuckstücke, der Glanz aus alten Tagen und architektonische Avantgarde auf dem Steilhang: Die im Herzen der Alpen eingebettete Tiroler Landeshauptstadt ist städtisches Urgestein mit viel frischem Glanz.
Wohl kaum eine andere Landeshauptstadt in Österreich hat in den letzten Jahren einen derartigen Bauboom erlebt wie Innsbruck. Sie ist zu einem Mekka neuer Architektur geworden und kann mit klingenden Namen wie Zaha Hadid, David Chipperfield oder Dominique Perrault aufwarten. Die Umwandlung zur Fußgängerzone hat die berühmte Maria-Theresien-Strasse zu Innsbrucks neuer Shoppingmeile gemacht. Mit ihren Restaurants, Straßen-Cafés und einer Vielzahl von „Open Air“ Veranstaltungen hat sie ja schon immer zum Verweilen eingeladen.
Aufsehen erregende
Bauten haben in
Innsbruck seit jeher
Tradition. So zählt es zu den besonderen Reizen der
Altstadt, dass das
Mittelalter hier
allgegenwärtig erscheint. Von weither leuchtet das von
Kaiser Maximilian I. errichtete
Goldene Dachl über die
Herzog-Friedrich-Strasse. Als ob die
2657 vergoldeten Kupferschindeln des
spätgotischen Prunkerkers noch immer die alten Gerüchte um Maximilians Geldnot zerstreuen müssten. Die Ruhe des Herrschers mag das nicht stören: Sein
imposantes Grabmal in der
Innsbrucker Hofkirche ist eines der beeindruckendsten
Kunstwerke der
Renaissance. Für das Grabmal wurden
28 überlebensgroßen Bronzefiguren angefertigt, die allesamt Familienmitglieder symbolisieren.
Innsbruck atmet also Geschichte und hat seinem mittelalterlichen Erbe die Treue gehalten. Die Stadt hat aber auch eine überraschende Verbindung von Wehrhaftigkeit und Kunstsinn zu bieten: So präsentiert sich der wuchtige Bau des Schloss Ambras im Süden der Stadt mit feinen Kasettendecken und Bildern von Tizian, Van Dyck und dem Barockmaler Diego Velazquez. Um den gotischen Wohnturm der Ottoburg aus dem Jahre 1200, Teil der Innsbrucker Stadtburg, pulsiert heute moderne Geschäftigkeit. Und die spätbarocke Hofburg, zu der auch das Hoftheater und der Hofgarten gehören, hat ihr prächtiges Erscheinungsbild bereits zu Zeiten Maria Theresias erhalten: Die Kaiserin vermachte den Tirolern damit ein echtes Schaustück des Wiener Rokoko.
Die Universitätsstadt Innsbruck punktet mit einer Vielzahl von Events mit klassischen und zeitgenössischen Highlights: Der Tanzsommer Innsbruck, die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die Internationalen Filmfesttage Innsbruck, das Osterfestival Tirol oder das Kulturzentrum Treibhaus setzen alljährlich neue Impulse. Wer nach einer Veranstaltung noch das Nachtleben genießen möchte, findet unter den Viadukbögen eine jede Art von Restaurants sowie belebte Bars und Clubs, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben.
Doch das
sensationellste Wahrzeichen der Stadt sind immer noch die sie umgebenden
Berge. Gleich zweimal, 1964 und 1976, waren sie Austragungsort
Olympischer Winterspiele. Dass man hier in
kürzester Zeit von der Altstadt mit Schneeschuhen oder Skiern direkt
auf die
Piste kann, ist keine Übertreibung. Man kann aber auch mit
sommerlichen Wanderstiefeln die umliegenden
Wandergebiete erkunden – etwa im
Alpenpark Karwendel oder auf dem
Zirbenweg am Patscherkofel. Besonders
spektakuläre Aussichten bietet eine Fahrt mit der von
Zaha Hadid gestalteten
Hungerburgbahn. Auf halber Strecke empfiehlt es sich, die
Fahrt zu
unterbrechen, um den nahe gelegenen
Alpenzoo zu besuchen. Hier kann man aus nächster Nähe die alpine
Tierwelt beobachten und bei themenbezogenen
Publikumsveranstaltungen,
Ausstellungen und
Aktionstagen mehr über Weise das
sensible Ökosystem der
Alpen erfahren.
Endstation der
Hungerburgbahn ist die
auf 2000 Meter Höhe gelegene
Seegrube. Hier macht der
überwältigende Panoramablick die enge Verbindung dieser Stadt mit der alpinen Bergwelt spürbar. Sitzt man schließlich auf der
Sonnenterasse der
Alpenlounge Seegrube und lässt seinen Blick von den
Bergmassiven hinunter ins
Tal schweifen, dann erkennt man weit unter sich
Innsbruck am grünen Inn in seiner
vollen Pracht. Und erfasst mit einem Mal die ganze
Faszination und
Lebensqualität, die diese Stadt zu bieten hat.