Die brasilianische Regierung investiert 11,8 Milliarden US Dollar in die urbane Mobilität, in Flughäfen und Häfen, in die Ausbildung von Arbeitskräften und in die Werbung. Diese Investitionen im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 sollen sich für den Tourismus über Jahrzehnte auszahlen. Schon jetzt zeichnet sich eine erhöhte Nachfrage nach Reisen ab.
Eine Studie des Beratungsunternehmens HVS Brasil und des brasilianischen Hotelbetreiberforums hat ergeben, dass die Hotels in den meisten der zwölf WM Austragungsorten 2014 und danach gut ausgelastet sein werden. Optimistisch stimmen überdies die steigenden Investitionen ausländischer Hotelketten und Fluggesellschaften, wobei der Löwenanteil, 364 Millionen US Dollar aus den USA stammt. Brasilien rechnet damit, dass die Zahl der ausländischen Touristen bis 2014 von fünf auf acht Millionen ansteigt.
Wie Mário Moysés, Präsident des brasilianischen Fremdenverkehrsamtes Embratur, erläutert, bereitet sich Brasilien auf ein „goldenes Jahrzehnt“ vor. Hierzu tragen die boomende Wirtschaft, die politische Stabilität und die beiden großen Sportereignisse WM und Olympia bei. „Das Fremdenverkehrsamt Embratur wird auch weiterhin für die Reiseziele in Brasilien Werbung machen, und unsere qualifizierten Mitarbeiter werden alles daran setzen, immer mehr Touristen und damit auch immer mehr Devisen ins Land zu holen“, sagt Moysés.
Ein Indikator für die steigende Attraktivität Brasiliens ist die Anzahl internationaler Flüge: Waren es bis Anfang 2010 897, sind es nun bereits fast 1000. Um diese Zahl weiter zu erhöhen, haben Embratur und das Tourismusministerium die Zusammenarbeit mit Fluggesellschaften intensiviert. So bietet TAP Portugal täglich elf Flüge nach Brasilien an und Iberia wird in diesem Jahr einen Flug von Madrid nach Recife und Fortaleza ins Programm nehmen. Unternehmen der Hotelbranche wie Marriott, Accor, Starwood, Hyatt, Intercontinental und Dom Pedro erweitern mit millionenschweren Investitionen das Angebot an Resorts und Golfplätzen in Brasilien. Diese Projekte fördern die Wirtschaft in den Regionen, schaffen Arbeitsplätze und stärken die Ausbildung von Fachkräften. Ein Beispiel hierfür ist das Dom-Pedro-Hotel im Bundesstaat Ceará, das im Dezember 2010 eröffnet wurde. 4500 Arbeitsplätze sind entstanden, davon 1700 in der Hotellerie und 2800 in den Bereichen Golf, Ferienwohnungen, Dienstleistungen und Handel.