Dordogne-Périgord: Geschichte, Natur, Kunst und Genuss entdecken
Dordogne-Périgord: Geschichte, Natur, Kunst und Genuss entdecken
30. Mai 2018
Mit einer faszinierenden landschaftlichen Vielfalt, einer überreichen Geschichte, die weit bis in die Vorzeit reicht, reizvollen Dörfern und Städten und einer legendären Gastronomie ist Dordogne-Périgord eines der kontrastreichsten Reiseziele in Frankreich.
Das Département Dordogne gehört seit 2016 zur neuen Region Nouvelle Aquitaine. Die Dordogne wird in Frankreich meist mit ihrem geografischen und historischen Namen Périgord bezeichnet. Sie reicht von den rauen Ausläufern des Zentralmassivs bis zu den vom Klima verwöhnten Weinbergen rund um Bordeaux. Die Stadt Périgueux ist als "Ville d’Art et d’Histoire" (Stadt der Kunst und Geschichte) klassifiziert, hat etliche Relikte der gallo-romanischen Epoche vorzuweisen und ist eines der größten Zentren der Kultur und Architektur des Mittelalters und der Renaissance in ganz Frankreich.
Aufgrund ihres sehr verschiedenen Charakters wird Dordogne-Périgord in vier touristische Teilregionen eingeteilt:
Das "Périgord Blanc" (weißes Périgord) erhielt diesen Namen wegen des hier verbreiteten weißen Kalkgesteins, das Bildhauer so schätzen. Gastronomische Erzeugnisse wie Enten, Gänse oder Erdbeeren bilden den Schwerpunkt auf den pittoresken Märkten.
Das "Périgord Poupre" (purpurnes Périgord) heißt so, weil seine Weinberge im Herbst in strahlendem Purpur leuchten.
Dem "Périgord Noir" (schwarzes Périgord) verhelfen die unzähligen Steineichen mit ihrer dunklen Farbe zum Namen. Hier befinden sich zahlreiche vorgeschichtliche Fundstätten, aber auch Monumente aus Mittelalter und Renaissance. Berühmt sind die Ausgrabungsstätten und prähistorischen Höhlen wie die von Font de Gaume und Les Combarelles im Tal der Vézère. 15 von ihnen wurden ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sensationell sind natürlich die weltberühmten Höhlenmalereien von Lascaux II.
Im Périgord Noir reihen sich im Tal der Dordogne von Vitrac bis nach Envaux mittelalterliche Schlösser und Burgen aneinander, eindrucksvolle Festungen mit ihren Bergfrieden, Erkern und Türmchen. Sie thronen über dem Tal und scheinen über den Frieden zu wachen. Ein Frieden, der zu früherer Zeit sehr zerbrechlich war. Diese uneinnehmbar aussehenden Festungen sind zumeist Zeugen des Hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England, in dem lange die Dordogne die Grenze bildete. Sie sind es auch, die dem Tal ihren Namen gaben: Tal der Schlösser .
In La Roque-Gageac sieht man ein schönes Bauwerk neben dem anderen im typisch gelben Sandstein. Man könnte meinen, die Häuser sind aus dem Felsen gemeisselt. Das Dorf schmiegt sich mit seiner Architektur an den Fluss und profitiert von seiner Südlage das ganze Jahr über. Dieses Mikroklima kommt auch seinem exotischen Garten zugute, in dem man neben verschiedenen Palmenarten auch Bananenstauden, Drillingsblumen oder Papyrusgras bestaunen kann. Die gut sichtbaren Höhlenwohnungen aus der Steinzeit und der Herrensitz von Tarde leisten ihren Beitrag zu diesem einzigartigen Gesamtbild des Dorfes. Ein weiteres Postkartenmotiv weiter flussabwärts ist Beynac-et-Cazenac mit seinen kleinen mittelalterlichen Gässchen, die kaskadenartig zur Dordogne hinunter angelegt sind. Diese beiden Dörfer sind nur zwei von vielen Beispielen an Dörfern in Dordogne-Périgord, die mit dem Label « Plus beaux village de France », die schönsten Dörfer Frankreichs, ausgezeichnet sind.
Seit der Antike bis zur Erfindung der Bahn hat der Flussverkehr auf der Dordogne das Wachstum der umliegenden Dörfer ermöglicht. Holz, Wein, Walnussöl und andere Reichtümer der Gegend wurden auf Flachboote geladen und flussabwärts nach Bordeaux, dem nächstgelegenen Seehafen getrieben. Die Reisen der Gabariers, der Süßwasserkapitäne, haben ihren Teil zur Geschichte des Tals beigetragen. Um im Fahrwasser der Gabariers der Dordogne mitzufahren, kann man an den Anlegestellen von La Roque-Gageac oder Beynac in die authentischen Nachbauten der einstigen Transportschiffe einsteigen und die einmalige Aussicht vom Fluss aus genießen, begleitet von Enten, Schwänen, Graureihern, Greifvögeln und etlichen anderen Vogelarten, die in den Kalkfelsen nisten.
Dordogne-Périgord ist ein auch Reiseziel für Genießer - die traditionelle lokale Küche ist berühmt für ihre Spezialitäten wie etwa Foie Gras oder die Trüffel aus dem Périgord. Menu oder à la carte, als Häppchen oder beim Picknick – die Gerichte aus dem Périgord duften und machen Lust auf mehr: Rillets, Pasteten von Ente, Gans oder Wildschwein, Feigen gefüllt mit Entenleberpastete, Salate mit Ziegenkäse, Trüffelgerichte, Steinpilzomelette und vor allem die konfierte Ente mit Kartoffeln nach Art von Sarlat, gebraten in Gänseschmalz, gilt als das typische Gericht der Region - authentisch, fein geschmort und kraftvoll im Geschmack. Weinliebhaber folgen der Route des Vins de Bergerac und entdecken die Weingüter im Bergerac (Pécharmant oder Monzillac) und gleich noch die französischen (Domme) und englischen (Monpazier) Festungsanlagen des Périgord.
Kulinarikfeste, Festivals, Open-Air-Kinos, Ausstellungen, Theatervorstellungen – Dordogne-Périgord bietet das ganze Jahr über kulturelle Höhepunkte. Gerade in der Sommersaison stehen Festivals für drinnen und draußen im Vordergrund, z.B. MIMOS, das internationale Pantomimenfestival in Périgueux, das Tanz- und Weltmusikfestival in Montignac oder das Festival du Périgord Noir.
Im Hörerlebnis von der ITB stellt Vincent Demaison, Direktor der Direction du Développement Économique Dordogne Périgord, das attraktive Reiseziel Dordogne-Périgord näher vor.
36. Festival du Périgord Noir: 25. Juli bis 12. Oktober 2018
Das Périgord Noir Festival bietet die Möglichkeit, klassische Musik mit einer Entdeckung der Dordogne, mit einem Aufenthalt im Städtchen Sarlat und dem Besuch der Lascaux-Höhlen zu kombinieren und zu genießen. Mehr als 150 Künstler präsentieren ihre Werke in den unterschiedlichsten Veranstaltungen wie Konzerten, Recitals, Jam Sessions, Musikwettbewerben, Masterclasses oder Ausstellungen. Veranstaltungsorte sind unter anderem eine romanische Kirche, historische Parks und Gärten, Abteien, Kapellen und mittelalterliche Städte und Dörfer. Das Ziel des Festivals ist es, aufstrebende Künstler aus verschiedenen europäischen Ländern zu fördern.
Jede Saison präsentiert sich mit einem zentralen Thema, 2018 wird das „La pensée visible“ (Der sichtbare Gedanke) sein. Etwa 40 Konzerte, die überdacht oder unter freiem Himmel an 20 verschiedenen Veranstaltungsorten stattfinden, bringen renommierte Künstler aus aller Welt nach Dordogne-Périgord. Ein Höhepunkt ist die Aufführung des Stummfilms „Les Misérables“ von 1925 mit der Improvisationsbegleitung des Pianisten Karol Beffa.
Jean-Luc Soulé, Präsident des Festivals du Périgord Noir,
berichtet über die Orte und Themen des Musikfestivals.
Infos zum Festival du Périgord Noir: https://www.festivalmusiqueperigordnoir.com/
Hörerlebnis auf der ITB mit Vincent Demaison, Directeur Direction du Développement Économique Dordogne Périgord
Foto © Alban Gilbert/CRT de Nouvelle Aquitaine
Foto © JL Kokel /CRT Limousin
Foto © Chanet/CRT de Nouvelle Aquitaine
Foto © Alban Gilbert/CRT de Nouvelle Aquitaine
Foto © Festival du Périgord Noir
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AUDIO:
Vincent Demaison
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Jean-Luc Soulé
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