Die Algarve, Portugals südliche Küste, ist für die meisten Besucher zum Inbegriff des unbeschwerten Strand- und Badeurlaubs geworden. Kein Wunder: Selbst im Hochsommer, wenn das Thermometer schon mal über 30 Grad klettert, lässt die frische Brise vom Atlantik die Temperaturen angenehm erscheinen. Wer die Abwechslung liebt, kann hier das Sammeln von Stränden zum Hobby machen. Unzählige große und kleine Buchten laden mit ihrem feinen goldgelben Sand und dem glasklaren türkisfarbenen Wasser dazu ein, die Seele baumeln zu lassen, und die Abendsonne lässt die Felsen in dem warmen Rot schimmern, für das die Algarve weltweit berühmt ist.

Längst ist die Algarve mehr als ein Sommerziel mit modernen Marinas, Freizeitparks für die ganze Familie und einem pulsierenden Nachtleben. Immer öfter machen sich auch Wanderer, Radfahrer und Reiter auf, um das Land mit seinen langen Stränden und malerischen Hügeln zu erforschen.

Die Via Algarviana ist Portugals erster Fernwanderweg. Auf 240 Kilometern Länge verbindet sie Alcoutim an der spanischen Grenze mit dem Cabo de São Vicente im äußersten Westen. Die Via Algarviana wurde in Zusammenarbeit mit der portugiesischen Umweltorganisation Almargem konzipiert und gliedert sich in das Netz der europäischen Fernwanderwege ein. Die Route verläuft vorwiegend im algarvischen Gebirge (Serra Algarvia) und ist in 14 Tagesetappen von bis zu 30 Kilometern Länge aufgeteilt. Gewandert wird auf gut ausgeschilderten und immer wieder mit Infotafeln bestückten alten Eselspfaden oder Wegen, die bis heute von Ziegen- oder Schafsherden genutzt werden. Unterwegs trifft man auf idyllische alte Dörfer, zahlreiche Naturschätze, aber auch kulturelle Highlights und für die Algarve typische Handwerksbetriebe. Natürlich ist es auch möglich, nur einzelne Etappen der Via Algarviana zu begehen. In einer (bislang nur auf portugiesisch und englisch erhältlichen) Broschüre werden alle Tagesetappen ausführlich beschrieben – mit detaillierten Karten und Hinweisen auf Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.

Für alle Besucher, die Portugals südlichste Tourismusregion eher punktuell auf Schusters Rappen erkunden möchte, ist jetzt auch ein Wanderführer in deutscher Sprache erhältlich. Er umfasst 33 verschiedene Touren, die sich über das gesamte Gebiet zwischen dem Grenzfluss Guadiana im Osten bis zur Costa Vicentina im Westen verteilen. Zu jeder Wanderung gibt es Infos für den schnellen Überblick (Lage, Länge, Dauer, Beschilderung, Beschaffenheit, Besonderheiten etc.), eine ausführliche Beschreibung der Strecke, eine Karte, auf der der Weg und charakteristische Punkte verzeichnet sind. Ein topografisches Wegprofil gibt jeweils Aufschluss über die zu bewältigenden Steigungen.

Radfahrer können die Region auf der Ecovia erkunden. 214 Kilometer misst der Radweg von Vila Real de Santo António ganz im Osten der Algarve bis nach Sagres am südwestlichen Ende des europäischen Festlandes. Die Strecke führt unweit der Küste über Feldwege und nur wenig befahrene Nebenstraßen. Einer der absoluten Höhepunkte ist die Etappe durch den Naturpark Ria Formosa mit seiner unvergleichlichen Vogelwelt. Die Ecovia ist gut mit Hinweisschildern markiert, in den Städten wird der Streckenverlauf durch ein auf den Asphalt gemaltes blaues Band gekennzeichnet. Vor allem bei deutschen Besuchern erfreut sich die Einrichtung, wie eine Untersuchung ergab, großer Beliebtheit.

Auch in diesem Jahr hat Langeweile an der Algarve keine Chance: Neben tollen Stränden, bester Küche, zahllosen Sportmöglichkeiten, einem breiten regionalen Kulturprogramm und einer überwältigenden Natur steht zum vierten Mal das vielfältige Festival „Allgarve“ auf dem Programm.

Neben hochklassigen Klassik-, Jazz- und Pop-Konzerten stehen gastronomische Veranstaltungen, Sportevents, Kunstausstellungen und andere kulturelle Highlights auf der Tagesordnung. Das Festival Allgarve beginnt im Februar und endet erst im November.

Martina Kerk von der Tourismusorganisation der Algarve stellt das Reiseziel Algarve und die aktuellen Aktivitäten näher vor.