Die Planargia im Westen Sardiniens
Die Planargia im Westen Sardiniens
12. September 2011
Sardinien ist eine Insel, die mit kleinen und großen Buchten mit feinstem weißen Sand und blaugrünem Meer beeindruckt; dazu Licht und Farben, Traditionen und Natur und mittendrin der Mensch als überaus seltene Erscheinung. Von kleinen Brachflächen und Seen unterbrochene Wälder bilden den Lebensraum für Mufflons, sardische Hirsche, Wildpferde und Greifvögel wie Steinadler. Das mit seinen schillernden Farben dominierende Meer ergießt sich in einsamen Buchten und brandet an traumhaften Stränden. Wer Berge bevorzugt, kommt bei einer Entdeckungstour der Gegend des Gennargentu, des größten Gebirgszugs Sardiniens, auf seine Kosten. Überall auf der Insel dominieren malerische Szenarien, in denen Mensch und Natur vollkommen harmonieren und die Natur den Lebensrhythmus bestimmt.
Die Provinz Oristano befindet sich im Westen Sardiniens. Sie grenzt westlich an das Meer, im Norden an die Provinz Sassari, im Osten an die Provinz Nuoro und im Süden an die Provinzen Medio Campidano und Cagliari. Oristano ist 3.040 Quadratkilometer groß und hat 88 Gemeinden.
Die Landschaft hier ist sehr abwechslungsreich: von der weiten Ebene des Campidano bis zum Gebirge des Monte Ferru, dessen höchster Gipfel mit über 1000 Metern der des Monte Urtigu ist. Auf der Halbinsel Sinis mit 90 Kilometer Küste wechseln flache Sandstrände mit Kalkklippen und hohen Felswänden, die steil ins Meer abfallen.
In der Provinz Oristano befinden sich außerdem mehrere Naturschutzgebiete, wie der Regionalpark Monte Arci, das Meerschutzgebiet der Halbinsel Sinis, die Insel Mal di Ventre und im Gebiet von Cuglieri das Naturdenkmal S'Archittu in Santa Caterina: ein 15 Meter hoher Felsbogen, der durch die Erosion der Kalkwände der ehemaligen Grotte entstanden ist.
In der Nähe der Provinzhauptstadt Oristano befinden sich auf einer Fläche von 6000 Hektar mehrere Sümpfe. Am bekanntesten ist der Sumpfteich von Cabras, der als eines der wichtigsten Sumpfgebiete Europas gilt. Er steht mit dem Meer in Verbindung und beherbergt verschiedene Wasservögel und Fischarten, wie Lippfische, Aale, und Meeräschen, aus deren Rogen man die würzige Bottarga herstellt.
Zur typischen Küche der Provinz Oristano gehören Zutaten aus dem Meer und vom Land. Das reicht vom Fisch aus Cabras wie z.B. Merca, in Salzwasser gekochte Meeräsche, die dann in Sumpfwasserblätter gewickelt wird. Sehr beliebt ist auch die Bottarga (gepresster und getrockneter Meeräschenrogen), die zu Spaghetti besonders köstlich schmeckt. In Oristano gibt es Bocconi, in Salzwasser gekochte Weichtiere, und die Malloreddus auf oristanische Art, kleine Griesnudeln mit Spinat, Mangold, Eiern und Sahne. Weitere typische Gerichte der Stadt sind das Huhn mit Myrte (mit Gewürzen und Myrtezweigen gekochtes Huhn) und der Su Ghisau, ein Auflauf, der hier mit verschiedenen Fleischarten zubereitet wird, während im Rest der Provinz nur Lamm oder Spanferkel benutzt werden. Unter den Süßgerichten sind die Mustazzouls zu nennen; es sind rautenförmige glasierte Kekse aus Mostkonzentrat, Weizenmehl, Backpulver und Zucker. Und dann noch die Zippole, in Öl herausgebackene Teigstreifen mit Aquavit, die es in ganz Sardinien gibt.
Laut dem Präsidenten des lokalen Tourismusverbundes Eleonora d'Arborea, Massimiliano de Seneen, ist die Provinz Oristano etwas ganz Besonderes in Sardinien: archaische Karnevals, im Mittelmeerraum einzigartige archäologische Zeugnisse, eine gesunde Umwelt und intensive Düfte. Die Planargia ist die Visitenkarte Oristanos für Natur und Kultur.
Lassen Sie sich im HÖRERLEBNIS inspirieren von Alessandro Naitana, Bürgermeister von Magomas, der die Planargia als Ziel eines entschleunigten Reisens vorstellt.
Hörerlebnis mit Alessandro Naitana, Bürgermeister von Magomas,
Foto: Copyright D. Rosenbaum
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Foto: © D. Rosenbaum