Ribera Del Duero ist ein Weinanbaugebiet in der spanischen Region Kastilien-Léon etwa 130 Kilometer nördlich von Madrid auf halber Strecke nach Bilbao. Es erstreckt sich von Ost nach West entlang der Fernstraße N-122 zu beiden Seiten des Flusses Duero, der die Berge von Soria verlässt und weiterfließt auf seinem Weg durch den Süden von Burgos und die Provinzen Segovia und Valladolid bis nach Portugal, wo er Douro heißt.
Als das
Gebiet Ribera Del Duero 1982 den
DO-Status (Denominación de Origen) erhielt, gab es
dreizehn zugelassene Weingüter mit rund
6.000 Hektar Rebfläche –
heute sind es
270 Weingüter mit rund
22.000 Hektar. Die
Rebfläche wird von mehr als
8.300 Winzern bewirtschaftet, während die
Weingüter abfüllen und
vermarkten: alljährlich
knapp 600.000 Hektoliter. Das Gebiet war in den
1980er und
1990ger Jahren der
Shooting Star des
spanischen Weins. Damals
klotzten die
Betriebe zur
Freude des
Geschmacks-
Influencers Robert Parker im
amerikanischen Stil mit
Holz,
Farbe und
Tanninen. Unter dem
Druck des
Wettbewerbs mit
dem
Konkurrenten Rioja sind die
Weingüter inzwischen
übergegangen zu einer
harmonischen Verbindung von
Kraft und
Eleganz und beeindrucken mit der
Vielseitigkeit der
sensorischen Kompositionen.
Aktuell steht man angesichts der immer
heißeren Sommer, die den
Zuckergehalt der
Trauben forcieren, vor der großen Herausforderung, den
Alkohol zu
bändigen. Zum einen lassen sich bei
mehr als
15 % Volumenalkohol schwerlich Frische und
Eleganz bieten, zum anderen
erschweren solche
Foto ©Consejo Regulador de la DO Ribera del Duero
Werte nicht nur in
Deutschland zunehmend den
Marktzugang, weil die
Konsumenten Alkoholbomben eher
meiden.
Der
Erfolg des
Ribera Del Duero ist eng mit den
geografischen,
klimatischen und
geologischen Eigenschaften des
Gebiets, mit seiner
Leitrebsorte Tempranillo und den
Qualitätskriterien der
DO verknüpft. Die
Rebflächen ziehen sich auf einer
Länge von
115 Kilometern an den Flanken
des Flusses entlang und dehnen sich an einigen Stellen
bis zu 35 km
breit auf
Hochplateaus aus. Die ungewöhnlichen
Höhen von
600 bis über 900 Metern in den
Plateaulagen bescheren eine
einzigartige Ausprägung des
kontinentalen Klimas. Hier hat das Wetter
nichts mit
Spaniens populärem
mediterranen Image zu tun, noch kümmert es sich darum, dass die
Region auf
demselben Breitengrad wie
Rom liegt. Ein
harsches Hochland- bis
Bergklima trifft auf die typischen
Exzesse südländischer Sommer mit
mediterranem und
wüstenähnlichem Charakter. Die
Winter sind mit bis zu
Minus 20°C streng und werden von ausgiebigen
Früh- und
Spätfrösten umrahmt, so dass lediglich von
Juni bis September frostfreier Sommer herrscht, dann aber richtig. Zu den
Temperaturen von
über 40°C kommen die
starke Sonneneinstrahlung in der
Höhe und eine
gefährliche Trockenheit hinzu. Kein Wunder, dass man von einem
unberechenbaren Extremwetter spricht, das für die in einer der
kürzesten Wachstumsperioden der Welt reifenden Reben allerdings im wahrsten Sinne des Wortes ein attraktives Zuckerl bereit hält: Die
extremen Temperaturschwankungen zwischen
Tag und Nacht, die im
Sommer eine
Amplitude bis zu 30°C Foto ©Consejo Regulador de la DO Ribera del Duero
erreichen können und bis in den
langen Herbst andauern, erzwingen
tägliche Aktivitätszyklen in der Rebe. Sie führen zu einer
langsamen und
gleichmäßigen Reife der
Trauben, die
Frucht,
Aroma und
Säure perfekt entwickeln können. Das gefällt der
dickschaligen Tempranillo, so dass sie
beste Voraussetzungen mitbringt für die
vielfältigen stilistischen Eigenarten, die den
unverwechselbaren Charakter der
Ribera Del Duero-Weine auszeichnen.
Ein anderes Extrem im Ribera Del Duero ist die enorme Unterschiedlichkeit der Bodenstrukturen, die schon auf einer Seite des Flussufers völlig anders sein können als auf der gegenüber liegenden. Während in der westlichen Provinz Valladolid am oberen Flusslauf mit den weiten Tälern mehr sandige Stein- und Mergelböden als Lehm und Kalk vorherrschen, gibt es in den östlichen Provinzen Soria und Burgos an den Hängen und im engen Tal des unteren Flussabschnitts ganz überwiegend kalkhaltige Böden, auf denen oft uralte Rebstöcke stehen. Abseits des Flusstals auf den Plateaus beherrscht Sand auf Kalksteinuntergrund das Terrain.
Ribera Del Duero ist
Tempranillo-Gebiet. Der
Name der Rebsorte kommt von
temprano =
früh,
Tempranillo ist die
Verniedlichungsform und heißt "
kleine Frühe". Das beruht darauf, dass die
Beeren kleiner sind
als bei der in
Spanien weit verbreiteten Rebsorte
Garnacha.
Tempranillo wird in
Ribera Del Duero Tinto Fino oder
Tinto del País genannt und
belegt rund
95 % der
Weinberge. Sie bietet hier
anders als im übrigen Land von allem das Maximale: Die
Beeren sind
dunkler, liefern
mehr Farbe und
mehr und
süßere Gerbstoffe. Der
Tempranillo eignet sich
perfekt für die ausgedehnte
Reifung im
Holzfass, was die
spanische Weingesetzgebung für ihre
Kategorien Crianza, Reserva oder
Gran Reserva ohnehin
verlangt. Die
Vorschriften sehen bei den
roten DOs einen
Pflichtanteil von
75 % Tempranillo vor, für den
Rest wird
häufig Garnacha Tinta verwendet zum Aufpeppen des
Säuregerüsts. Es sind für die
Cuvée aber auch
Cabernet Sauvignon,
Merlot und
Malbec zugelassen sowie die
weiße Sorte Albillo Mayor, mit der man die
Rotweine zu
5% auffüllen darf. Die
Albillo Mayor muss neuerdings auch
nicht mehr als
Castilla y Léon IGP vermarktet werden:
Ab dem
Jahrgang 2019 dürfen die
über 300 Produzenten sie mit
mindestens 75 % Anteil in der
Cuvée als
DO La Ribera Blanca bezeichnen. Auch
Verdejo,
Chardonnay,
Riesling,
Sauvignon Blanc und
Viognier dürfen als
DO vinifiziert werden. Indes bieten immer mehr
Qualitätsweingüter einen
reinsortigen Tempranillo an, der im
Foto ©Consejo Regulador de la DO Ribera del Duero
Barrique selten so lange wie in Rioja ausgebaut wird und gleichwohl ein
Rotwein mit Vollausstattung ist. Das stärkt
Tendenzen, sich vom
Modell der
langen Fasslagerung zu
verabschieden. Die
Weine sollen
früher zugänglicher werden, was eine
lange Lagerfähigkeit gleichwohl
nicht ausschließt.
Neuerdings verzichten etliche
Weingüter aus diesem Grund darauf, die
Weine mit den
Fassreife-Maßstäben Reserva- und
Gran-Reserva zu
labeln. Die
Topweine spielen auch so oder so
in einer Liga mit den
Brunellos,
Amarones und
Châteauneufs.
Wir haben aus dem Ribera Del Duero drei Rotweine vom Bio-Weingut Bodega y Viñedos Milénico verkostet.
BODEGA Y VIÑEDOS MILÉNICO
Das
Weingut Milénico liegt im
kleinen Dorf San Martin De Rubiales zwischen Roa und Peñafiel in der
Provinz Burgos ungefähr im
Zentrum der
westlichen Hälfte des
Ribera Del Duero. Das Dorf schmiegt sich an die
Hänge, die den
Duero an seinem
rechten Ufer säumen. Die
Hauptstraße überquert den
Fluss auf einer
romantischen Brücke und führt in das
angrenzende Hochland, das hier
bis auf 900 Meter ansteigt.
Milénico ist das Weingut der Familie Martinez. Der Urgroßvater der heutigen Generation besaß eine Brandyfabrik, der auf Kuba geborene Großvater baute einige Reben in einem landwirtschaftlichen Mischbetrieb an, wie es auch in Deutschland Tradition war. Vater Juan Manuel pflanzte in den 1990er Jahren in großem Umfang Rebstöcke und lieferte das Traubengut in Großgebinden an die Genossenschaft und den Handel aus. 2012 entstand ein völlig neues Weingut. Sohn Juan Manuel Jr. Martinez und sein Bruder entschieden sich, selbst Wein zu machen und wurden dabei von der ganzen Familie unterstützt. Der Name des Weinguts setzt sich aus den Initialen der Familienmitglieder zusammen und bedeutet ganz nebenbei auch noch tausendjährig: Milénico.
Das Weingut
bewirtschaftet
rund 20 Hektar Rebfläche
in einem Radius von 15 Kilometern
zwischen San Martin de Rubiales, Roa de Duero
und Fuentemolinos
. Die fünfzehn Parzellen
mit sechs
Hanggrundstücken
beginnen
am rechten Ufer
des Duero
und erstrecken
sich weiter auf das Hochland
mit Südhängen
in Höhen
zwischen 750 und 900 Metern
. Hier herrscht ein besonderes
Mikroklima, das die Rebstöcke
auf natürliche Weise
vor
den Frühlingsfrösten schützt
. Die Reben
wachsen
überwiegend auf sedimentärem
, kargen
, felsigen Boden
, der aus Kalk
mit Sandauflagen
besteht, mal mit, mal ohne Steine
und Kiesel
. In einigen Parzellen stehen 50 bis 100 Jahre alte Rebstöcke
, in anderen moderne Klone
aus den 1990er Jahren
. Angebaut
wird ausschließlich Tempranillo
, der hier den extremen Bedingungen
des Terroirs perfekt angepasst
ist.
Die
sorgfältige Arbeit im
Weinberg mit
Schnitt,
Laubsteuerung und
Ertragsreduzierung steht für das Weingut
an erster Stelle, weiß man doch, dass
großartige Weine schon
im Weinberg initiiert werden. Die
Rebflächen werden
biologisch bewirtschaftet, also
ohne chemische Düngemittel und
ohne Herbizide und
Pestizide – es
kommt Familie Martinez darauf an, das
Gleichgewicht des
Ökosystems Weinberg mit der
spezifischen Artenvielfalt aus
Flora und
Fauna zu
erhalten. Ein
Teil der Weinberge ist schon seit einiger Zeit
zertifiziert für die
biologische Bewirtschaftung.
Gelesen wird von
Hand und zuerst im
Weinberg und nochmals im Keller
streng selektiert, damit nur
makellose Trauben zur Weinbereitung gelangen. Wenn das
Lesegut im
Weingut ankommt, wird in einem
Kühlraum die
Temperatur für 16 bis 24 Stunden
stabilisiert und auf rund
5°C abgesenkt, um
Oxidation und
vorzeitige Gärung zu
verhindern. Die
Abbeermaschine läuft betont langsam, damit von den
Stielen keine Bitterstoffe freigesetzt werden und die Trauben möglichst
unversehrt zum Abpressen kommen.
Kaltmazeration und
Gärung dauern normalerweise etwa
vier Wochen, wobei
überwiegend mit
einheimischen Hefen in
Edelstahltanks und in
500-Liter-Fässern vergoren wird. Später durchlaufen
alle Weine die
malolaktische Gärung und
reifen in
neuen und
vorbelegten französischen Eichenfässern von
225 oder
500 Litern für einen Zeitraum von
12 bis 24 Monaten.
Im Keller wird nach biologischen und teilweise biodynamischen Grundsätzen mit geringstmöglichen Eingriffen gearbeitet und beispielsweise nur die unbedingt erforderlichen moderaten Mengen an pulverisiertem Schwefel eingesetzt. Abgefüllt werden rund 18.000 Flaschen mit den drei Rotweinen Milénico, Valdepila und Dos Mundos sowie dem Rosado Dos Mundos, der per Saftabzug vinifiziert wird. Alle Weine sollen die Herkunft der Trauben, den Jahrgang, die Eigenarten der Rebsorte und die Umwelt authentisch abbilden, um das Beste des Landes hervorzuheben.
2016 Valdepila de Milénico
Valdepila ist der Name eines
kleinen Tals, das
vom Hochland auf 900 Metern Meereshöhe
zum Tal des Duero hügelig
abfällt.
Milénico leistet hier missionarische
Pionierarbeit, waren die
Weinberge vielerorts doch
bereits verlassen. Die
Ernte in der
Steillage war
hochgefährlich, weil man die
Körbe mit den Trauben auf die Schultern heben und
bergab tragen musste. Der
Valdepila-
Wein ist ein
reinsortiger Tempranillo von
Trauben aus
unterschiedlichen Lagen. In Spanien ist diese
Rebsorte selten auf dem
Etikett ausgewiesen, wird sie doch
fast immer verschnitten. Es
gelingt wohl
nur am Duero, die
Tempranillo Rebe im
Weinberg zu
soviel Zucker und
Säure zu
animieren, dass sie nicht
wie in der
Rioja die
Unterstützung im Cuvée braucht. Der
Wein lag im Keller für rund
zwölf Monate in
500-Liter Fässern und
225-Liter-Barriques aus
französischer Eiche.
Im Glas leuchtet er in einem sehr dunklen Kirschrot mit rubinfarbenen Rändern. Es ist ganz typisch für einen Wein aus dem Ribera Del Duero, wie stürmisch und nachhaltig er sein Aromenspektrum aus dem Glas schickt: dunkle Beeren wie Brombeeren und Heidelbeeren, junge Zwetschgen, ein ganzes Gewürzschränkchen und flotte Röstaromen. Wir schmecken die dunklen Fruchtnoten sehr deutlich, dazu eine kräftige Würze mit etwas Mokka – alles kommt dank der Kaltmazeration konzentriert und zugleich nuanciert rüber. Die allgegenwärtigen Tannine sind quicklebendig und toben im leicht herben Finish zusammen mit der angenehmen Säure lange herum, so dass ein schöner Frischeeindruck entsteht. Der 2016 Valdepila de Milénico ist keiner der altmodischen Tempranillos, in denen die Gerbstoffe mit dem sensorischen Flair angesengter Kokosmatten von einem endlosen Aufenthalt in amerikanischer Eiche gezeichnet sind. Hier treten sie weich und cremig auf und übertragen die schmackhafte Süßlichkeit der französischen Eiche. Ein noch junger Wein mit großem Reifepotenzial, der schon jetzt mit vielen wirklich eindrucksvollen Nuancen zu einer ersten genussvollen Begegnung mit Ribera Del Duero einlädt. Relaxen Sie dabei mit einer Auswahl von reifem Hartkäse, bei der selbstverständlich ein Manchego nicht fehlen darf.
2015 Valdepila de Milénico
Der schon etwas reifere Jahrgang des Valdepila reifte über 12 Monate zu 85% in französischer und zu 15% in amerikanischer Eiche und ruhte dann ein weiteres Jahr auf der Flasche.
Er steht im Glas in einem intensiven Purpur mit granatroten Reflexen. Auch dieser Jahrgang geizt nicht mit seinem Bukett. Er entwickelt gegenüber dem 2016er schon etwas reifere Töne von Brombeeren, Schwarzen Johannisbeeren, Preiselbeeren, dunklen Kirschen, dazu viel Vanille und ein Hauch Kaffee. Der Mund wird dicht und stoffig ausgekleidet mit satten Fruchtnoten von Kirschen, Pflaumen, Mokka und Lakritz. Die vanillige Holznote ist gut untergebracht und wird von der aktiven Säure ordentlich abgefedert. Alles fließt in einen geschmeidigen Abgang mit einem feinen, aber sehr präsenten Tanningerüst, mit dem die satten 14,5 Volumenprozent Alkohol geschickt verwoben sind. Der Wein ist saftig und körperreich strukturiert, er zeigt eine raffinierte, fast kühle Eleganz vor. Servieren Sie ihn zu einem festlichen Osterlamm oder einem geschmorten Rehrücken.
2016 Dos Mundos de Milénico
Die
Rebstöcke für diesen Wein stehen in
einer Hanglage auf dem
rechten Flussufer des
Duero in rund
800 Metern Meereshöhe. Der
karge Boden besteht aus
Kalkstein und dem
Ton vom Fluss sowie dem
Sand der Abhänge. Der
reinsortige Tempranillo stammt von
Trauben aus
mehreren Lagen mit
bald 30 Jahre alten Reben unterschiedlicher Klone. Die
Rebstöcke müssen angesichts der
Trockenheit ihre
Wurzeln tief strecken und
nehmen reichlich Mineralität auf. Der
Ausbau erfolgte in der bewährten Methode der
einjährigen Reifung in
französischer und einem
kleinen Anteil amerikanischer Eiche. Es ist ein
klassischer Tempranillo mit der
genialen Ausdrucksstärke eines
Ribera Del Duero.
Er duftet intensiv nach Blaubeeren, Brombeeren, Schwarzen Johannisbeeren, aber auch Pflaumen, Leder, Lakritz und Röstaromen. Am Gaumen tritt der Wein kraftstrotzend und fleischig an, die Säure erscheint dezent und ist mit den mineralischen Nuancen, den Fruchtnoten von dunklen Beeren und der Würze von Lakritz und Tabak gut ausbalanciert. Die markanten Tannine geben dem Wein eine energischen Positur und einen sehr individuellen Charakter. Ein Wein mit Persönlichkeit, der unverkennbar das Terroir des unteren Duero abbildet.
2015 Milénico
Das ist der hochwertige Signature Wein
, der schlicht und prägnant den Namen des Weinguts
trägt. Die Trauben kommen von 25, 50 und 100 Jahre alten Rebstöcken
und präsentieren sich auf dem Höhepunkt
der physiologischen
Reife
mit einem intensiven
Geschmack
, dichter
Farbe
und starken Tanninen
. Die Reben
wachsen
an den sanften Hängen
entlang des Duero
und in den Moorlandschaften
, die das Tal in
rund 900 Metern
umgeben
. Geerntet
wurde in der zweiten Oktoberwoche 2015
und abgefüllt
im Mai 2018
. Dieser Wein ist ein authentisches Spiegelbild
seiner Herkunft
und des soliden Handwerks
, mit dem er erzeugt wurde.
Das Glas ist optisch in einem gar nicht einmal so dunklen Kirsch- bis Purpurrot sauber ausgeleuchtet. Die Nase wird verwöhnt von subtilen Röstnoten und einer fruchtigen Aromatik von Brombeeren, Johannisbeeren, Schattenmorellen und Pflaumen. Dazu kommen etliche sekundäre und tertiäre Töne von Leder, Schokolade und Balsamico über süßen blonden Tabak bis Earl Grey Tee. Mit einem Wort – ein äußerst komplexes Bukett. Geschmacklich wird der Wein getragen von einem großartigen Volumen voller Kirsch-Fruchtigkeit und Würze. Die herrlich süßlichen Tannine sind breit angelegt und legen sich weich und samtig um die Zunge. Eine lebendige Säure und eine fast kühle Mineralität passen gut zu dem reichhaltigen Extrakt von den alten Reben und klingen im Abgang noch lange nach. Ein charaktervoller, eleganter und komplexer Ausnahmewein, der Kraft und Harmonie verströmt. Er verbindet sich wie eine Reise durch Ribera Del Duero mit Erinnerungen, die einen noch lange begleiten.