An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Die Domaine Florian in Makedonien: Unentdeckte Qualitäten aus Griechenland
Der Norden Griechenlands ist eine der dynamischsten Weinbauregionen des Landes. Hier haben sich viele kleine, unabhängige Domainen angesiedelt, die Weinberge mit ganz unterschiedlichen Bodenverhältnissen besitzen, teilweise in großer Entfernung von der Kelterei. Das Klima im Norden Griechenlands ist bestimmt durch den Mittelmeereinfluss mit einem milden Winter und einem sonnenreichen Sommer. Umgeben von der Ägäis im Westen und dem Ionischen Meer im Osten erstreckt sich die abwechslungsreiche Landschaft Makedoniens mit ihren von Flüssen wie dem Vardar durchzogenen Ebenen, den sanften Hügeln, hohen Bergen und großen und kleinen Seen. Hier gibt es viele Mikroklima-Gebiete mit spezifischen Ökosystemen. Einheimische und internationale Rebsorten passen sich dem Klima der Region gut an.
Zu diesen Qualitätsweingütern gehört die Domaine Florian. Das Weingut liegt nahe Trilofos, einer kleinen, gut 15 Kilometer vom Meer entfernten Gemeinde rund 80 Straßenkilometer südwestlich von Thessaloniki. Es trägt den Namen von Florian Schneider, einem der beiden Söhne von Gerd und Claudia Schneider, die seit 1993 in familiärer Tradition im nordgriechischen Naoussa mit dem Weinbau begannen und ihn seit 2012 mit dem Weingut in Trilofos fortführen. Sohn Florian war es, der als Winzer das elterliche Weingut fortführen wollte. Er wurde in Kaiserslautern geboren, besuchte das Gymnasium an der Deutschen Schule in Thessaloniki und studierte Önologie in Wien.
In der realen Welt baut Familie Schneider sowohl internationale Sorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc, Syrah und Merlot an, als auch autochtone Reben wie die weißen Asyrtiko, Malagousia, Saviatano und Malvasia Aromatica sowie die roten Xinomavro und Agiorgitiko. Anders als in Griechenland verbreitet, macht die Domaine Florian überwiegend reinsortige Weine. Sie sollen den individuellen Jahrgang mit der Eigenart der Rebsorte abbilden, vor allem aber das Terroir ausdrücken, das dem Wein im Norden Griechenlands einen so bemerkenswert frischen, klaren und ausdrucksstarken Charakter vermittelt.
Neben dem Wein bietet die Domaine Florian auch exquisite Olivenöle, Honig und griechische Gewürzkräuter wie Oregano, Lavendel und Thymian an. Damit wird die Weinherstellung finanziell unterstützt und den Mitarbeitern die ganzjährige Beschäftigung gesichert.
Wir konnten dreizehn Weine der Domaine Florian verkosten.
Rondo Blanc 2016
Schon in der glasklaren Flasche schimmert der Wein in einem markanten Weißgold. Im Glas entfaltet er spontan ein betörendes Bukett mit einem ganzen Obstkorb und einem bunten Blumenstrauß. Galiamelonen, Limetten, grüne Äpfel und gelbe Pfirsiche sind dabei, auch einige Aprikosen und Spuren von Passionsfrüchten. Blumig wird es durch Düfte von Holunderblüten, Freesien und gelben Rosen. Im Mund schmecken wir einen trockenen, total erfrischenden Wein, vollfruchtig und floral. Das Fruchtspektrum aus dem Bukett wird im Geschmack noch reichhaltiger und tiefer, ohne den Wein schwer wirken zu lassen. Die knackige Säure prägt den Frischestil und trägt einen langen, fruchtigen Abgang. Ganz klar, das dies der obligatorische Terrassenwein ist. Indes hat er es verdient, etwas poetischer empfohlen zu werden, nämlich als Wein, der jeden Tag den Sommer bringt. Der Rondo Blanc 2016 macht sich aber auch gut zu Pulpo aus der Pfanne an einem Streifen von weißem Taramas.
Chardonnay Barrique 2016 Macedonia PGI
Auch dieser Wein lässt sich schon in der glasklaren Flasche betrachten: leuchtend goldgelb. Aus dem Glas klettern Aromen von grünen und gelben Äpfeln, weißen Pfirsichen, Ananas und kleine Tönen von reifen Mangos, dazu weiße Blumenblüten. Im Mund erleben wir eine dezente Honig gestützte, exotisch-fruchtige Textur mit einer Note von Macadamianüssen, getrockneter Banane und einem Hauch Zitrus. Die Säure ist verhalten und spielt im Hintergrund während vorne auf der Bühne angenehme vanillige Toastaromen und ein breites Würzszenario auftreten, alles von balsamischen Tönen umschmeichelt und gut untergebracht. Im charmanten cremigen Abgang haben wir den Mund noch lange ausgekleidet von der weichen Fülle dieses Weins. Man meint, die Harmonie, die im Weinberg und im Keller herrschen, auch im Wein zu schmecken. Das ist ein körperstarker, komplexer Tropfen, der einiges an Lagerungspotenzial hat. Doch er ist selbstverständlich auch für den Genuss hier und jetzt gedacht und bereichert ein Menü aus einem Löffelchen Kaviar als Vorspeise und Heilbutt-Loins in weißer Soße von Gartenkräutern als Hauptgang. Wer auf ein Fischessen weniger enthusiastisch abfährt, sollte diesen Wein zu einem hyperklassischen Hühnerfrikassee servieren.
Chardonnay 2015 Macedonia PGI
Goldgelb mit grünlichen Reflexen funkelt der Wein im Glas. In der Nase tummeln sich Aromen von Ananas, Aprikose, Zitronenblüte, Cantaloupe-Melone und ein leicht süßlicher Hauch von Zimt. Am Gaumen kommen vielfältige Fruchtaromen vor allem exotischer Art an, aber auch weißer Weinbergpfirsich und Aprikose. Dazu gesellt sich auch geschmacklich die gewisse Würze, in der trotz Holzabstinenz süßliche Anklänge von Vanille herumgeistern. Die präsente Säure fördert mit ihrer Lebendigkeit den Eindruck von Frische und Klarheit. Der Abgang ist dicht, süffig und lang. Der Wein hat einen herrlichen Trinkfluss und bringt jedes Sommerfest auf Touren. Er begnügt sich aber auch gerne mit der Unterstützung eines Wiener Backhendl oder eines großen Tellers mit Meeresfrüchte-Penne.
Sauvignon Blanc 2016 Macedonia PGI
Dieser expressive Sauvignon Blanc, der in einem sehr hellen Strohgelb mit grünlichem Schimmer leuchtet, bezaubert durch seine frische, leicht mineralische Aromatik und deutet ein breites Fruchtspektrum an. Es reicht von Aprikosen und exotischen Rambutan-Früchten über weiße Johannisbeeren und Quitten bis zu einem kleinen Pep frischer gelber Paprika: Die Schnüffelei macht fast süchtig auf den ersten Schluck. Der Mund füllt sich dann schnell mit der exotischen Fruchtigkeit, die wenig mit der Stachelbeerdominanz der deutschen Sauvignon Blanc Weine zu tun hat. Hier werden stattdessen Mangos aufgerufen, gelbe Pfirsiche, dazu einige Stangen von grünem Spargel und eine kleine, aber gut strukturierte Kalkstein-Mineralität. Die Säure ist verhältnismäßig gedämpft, stützt aber ein langes, aromatisches Finish. Ein charakterstarker Sauvignon Blanc, in dem der Volumenalkohol von 14 % geschickt eingebunden ist in die dichte, aristokratische Fruchtstruktur und eine adäquate Säure. Das ist ein kerniger Solist, kaum geschwefelt, nicht filtriert und so unmanipuliert erzeugt, wie die Natur es erlaubt. Best served zu Red Snapper und Thunfisch, aber auch zu einem opulenten Truthahn-Essen.
Sauvignon Blanc Fumé 2016 Macedonia PGI
Der Wein füllt das Glas mit einem hellen Goldgelb. Auch beim Fumé beeilen sich die Aromen, aus dem Glas zu kommen. Florian Schneider hält seine Sauvignon Blanc-Stilistik aufrecht, so dass sich der Wein mit gediegenen Duftnoten von Honigmelonen, reifen gelben Birnen und reifen Flugmangos erhebt, umnebelt von einem winzigen Hauch blonden Tabaks. Am Gaumen ist Vollmundigkeit angesagt, dicht und körperreich mit feinen Röstaromen kommt der Wein an. Die Fruchtskala aus der Aromatik wird jetzt angereichert mit Noten von Vanille und Macadamianüssen sowie einem Touch von Zitrus und reifen Feigen. Der Sauvignon Blanc Fumé 2016 zeigt ein ausgeglichenes Säuregerüst und versteckt in dieser Balance auch kleine Gerbstoffe, die für seine Lagerfähigkeit wichtig sind. Im herrlich cremigen Abgang ist er nachhaltig und komplex mit einer eleganten, würzigen Frische und etwas Rauchigkeit, die den Namen Blanc Fumé assoziiert, den in Frankreich Weine in Anspielung an ihren Feuersteinduft tragen. Reichen sie diesen Wein zu Schweinereien aller Art, gerne auch zu einem klassischen, also gigantischen Wiener Schnitzel.
Die Trauben stammen von den Rebstöcken in der großen Südostlage in der Appellation Epanomi. Sie wurden früh und manuell selektiert geerntet und wie die nicht holzgestützten Weißweine der Domaine vinifiziert: also lange Gärung in Edelstahltanks und für vier Monate Reife auf der Feinhefe.
Die Farbe im Glas erscheint als helles, intensives Zitronengelb mit grünlichen Einfärbungen. Der Wein schickt energische Aromen von Aprikosen, gelben Pflaumen, Papaya und Ananas aus dem Glas, interessanter Weise auch vegetabile, sortentypisch grasige Noten, ganz hinten auch etwas Kamille. Die vegetabile Abrundung ist keineswegs zu verwechseln mit dem beim Sauvignon Blanc verbreiteten Eindruck von Unreife, die diesem Wein völlig abgeht. Vielmehr schmecken wir ein energetisches, gereiftes Fruchtbündel mit süßlichen Muskat-Spitzen. Die distinguierte, aktive Säure trägt einen starken Nachhall, in dem die exotische Fruchtigkeit von Mangos, Aprikosen, roter Grapefruit und Mandarinen durch eine sanfte mineralische Note von Kalkstein-Kreide abgerundet ist. Das verschafft dem komplexen Wein einen echten Terroir-Charakter. Er wertet ein leicht zitronig gewürztes Pilzrisotto auf, begleitet aber auch eindrucksvoll Austern nature oder ein Muschelrisotto. Wer es etwas niedrigschwelliger mag, dem sei ein frischer Camembert empfohlen.
Terzetto 2016 Macedonia PGI
Der Terzetto 2016 hat eine blassgelbe bis grüngelbe Farbe und ein intensives Bukett. Wir riechen an Zitrus und Limone, roter Grapefruit, Klaräpfeln, weißen Pfirsichen herum, Töne von Holunderblüte, Geißblatt und Minze kommen hinzu. Auf der Zunge zeigt sich eine fokussierte und saftig-elegante Weißweincuvée, die frisch und aromatisch das Optimale aus den Rebsorten herausgeholt hat. Die Zitruskomponenten sind süßlich verspielt und vermählen sich mit Äpfeln, Mandarinen und einigen Mandeln und einem allzu flüchtigen Hauch Muskat. Der Wein kommt elegant daher mit einem aufgrund seines Säurespiels animierend frischen, würzigen, mineralischen Nachhall, Typ Feuerstein, alles in vollendeter Harmonie. Das ist der Weiße, der auch an grauen Tagen den Sommer ins Glas bringt. Er schämt sich aber auch nicht, gegrillten Seeteufel oder Tintenfisch zu eskortieren.
Syrah 2014 Macedonia PGI
Im Glas präsentiert sich der Syrah 2014 in einem dunklen Purpurrot mit violetten Reflexen. Er outet sich mit einem feinduftigen Parfum von schwarzen Kirschen, schwarzen Johannisbeeren, jungen Zwetschgen und Brombeeren. Am Gaumen brillieren Aromen von wilden Waldbeeren, Cassis, Heidelbeeren, Schwarzkirschen. Dazu kommt eine kleine pikanten Pfefferspitze und der schöne Geschmack von Eichenholz und geröstetem Brot – schön, wie gesagt, also nicht aufdringlich. Die Tannine kommen würzig-cremig herüber und sind gut eingebunden in eine knackige Säure. Ein langes, geschmeidiges Finish lässt uns noch lange herumschmatzen auf sanften Vanilletönen, einer pikanten, fruchtig-süßlichen Zusatznote und der feinen Mineralik. Der Wein ist komplex und kraftvoll, ordentlich strukturiert und hat eine dichte Textur. Ein wahrer Knüller an Finesse und Ausdrucksstärke.
Der Syrah 2014 ist heute schon ein großer Trinkgenuss und dürfte noch Potenzial für mindestens fünf bis zehn Jahre haben. Ob Sie ihn als Solisten in glücklichen Stunden genießen oder Speisen begleiten, immer sollten Sie ihn etwa eine Stunde zuvor dekantieren. Die Sauerstoffdusche lässt seine Aromen geradezu explodieren. Was die Speisen angeht, so ist er einfach genial zum Lammbraten aus dem Ofen, gerne auch zum Osterfest, das Sie ja mehrmals im Jahr stattfinden lassen können.
Syrah 2013 Macedonia PGI
Der Syrah 2013 fällt schon durch seine tiefdunkle, nahezu undurchsichtige blau- bis schwarzrote Farbe, Typ Rubin, auf. Er entwickelt langsam, dann aber umso intensiver eine imposante komplexe Nase voller dunkelblauer und roter Früchte, also schwarze und rote Johannisbeeren, Kirschen, Heidelbeeren, Brombeeren und Himbeeren. Dazu gesellen sich Mokka und ein geheimnisvoller Hauch von exotischer Süßlichkeit Richtung Zeder und Leder. Auf der Zunge kommt er körperreich, fruchtig und würzig an – wieder Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Schattenmorellen, reife Pflaumen und Schokolade, dazu Veilchen und Vanille nebst einigen erdigen Anklängen und einem angenehmen und voll integrierten Eichenholzgeschmack. Wir genießen einen großen Wein mit kompakter, aber runder Struktur, einem starken Rückgrat und einer enormen Aromatik. Er ist vorbildlich ausbalanciert, vor allem, was die dezente Säure und die intensiven und reifen Tannine und nicht zuletzt die stolzen 14,5 Volumenprozent Alkohol angehen. Die gute, interessant süßliche Länge mit mittlerer Adstringenz bestätigt nochmals, wie harmonisch dieser volle und robuste Kraftprotz gebändigt ist. Natürlich passen zu diesem Wein die üblichen Verdächtigen wie Wild und dunkelrotes Fleisch. Wer es etwas außerhalb des Mainstreams mag, genießt ihn ohne übermäßige Schuldgefühle zu kräftig gewürzten Spagetti Bolognese. Ach ja, auch dieser Shirah entwickelt sein enormes Potenzial am besten 30 bis 60 Minuten lang in einer weithalsigen Karaffe.
Symphony 2016
Wie beim Terzetta handelt es sich beim Symphony um einen echten gemischten Satz, also mitgehangen, mitgefangen in Anbau und Ausbau. Die Xinomavro ist die eleganteste Rebsorte Nordgriechenlands, die spät reift und kraftvolle, strukturierte, reich gewürzte Weine mit festen Tanninen ermöglicht. Die Agiorghitiko wird umgangssprachlich aufgrund ihrer intensiven Farbe "Das Blut des Herkules“ genannt, ein Hinweis auf das, was der Held vergoss, als er den Nemeischen Löwen tötete. Als Zugeständnis an Aussprache und Marketing bezeichnet man international die Rebe als Saint George oder Mavro Nemea in Anlehnung an den früheren Namen der Stadt von Nemea: Agios Georgis. Die Agiorgitiko ist eine der ältesten Reben der Welt und für viele die wertvollste griechische rote Rebsorte. Die trockenen Agiorgitiko-Weine werden vor allem von Pinot Noir- und Gamay-Liebhabern, aber auch von Nebbilo- und Sangiovese-Kennern innig geliebt.
Der Symphony 2016 ist sowohl hinsichtlich der Methodik, als auch sensorisch der Wein einer Nouvelle Vague, die auf einen leichten, modernen Rotweinstil ausgerichtet ist, für den sich Florian Schneider Allerlei ausgedacht hat: Erst werden die Trauben auf der Maische im Edelstahl kurz gehalten bis der Zuckergehalt halbiert ist, um nur in allernötigstem Maße Farbe und Gerbstoffe aus der Beerenhaut zu extrahieren. Dann kommt der Most in 225-Liter-Barriques, wo er sich durchgären darf inklusive Milchsäuregärung. Es folgen drei Monate auf der Feinhefe und schon nach insgesamt sechs Monaten wird ein extrem junger Rotwein abgefüllt.
Der Symphony 2016 schimmert im Glas in einem deutlich transparenten Rubinrot. Das zunächst zurückhaltende, dann aber freigiebige Bukett ist durch Feinfruchtigkeit gekennzeichnet mit mehr roten als blauen Früchten, also Himbeeren, rote Pflaumen, Walderdbeeren. Nach längerem Herumriechen kommen Orangentöne, Vanille und etwas Zartbitterschokolade zur Geltung. Im Mund überrascht die Leichtigkeit des Rotweins, ohne dass er dadurch blass wirkt oder die Aromatik vernachlässigt. Am Gaumen erinnert die distinguierte Fruchtigkeit an einen Pinot-Stil und weniger an eine klassische mediterransortige Stilistik. Die roten und blauen Fruchtnoten werden hierbei durch süßliche Vanilletöne und vereinzelte dark chocolate Cookies ergänzt. Außer der Aromatik ist hier alles etwas flacher gehalten: die sanftmütige Säure, die verhaltene Mineralik, der zurückgenommene Körper. Dafür glänzt der Wein mit einer bewundernswerten Frische und mit nur 13,2 Volumenprozent Alkohol, was bei einem trockenen Roten in Zeiten des Klimawandels im Mittelmeerraum schon fast an Zauberei grenzt. Das beweist wiederum, dass Alkoholbomben nicht unvermeidbares Winzerschicksal sind, sondern sich durch innovative, intelligente Methoden im Anbau und Ausbau vermeiden lassen. Selbstverständlich sollen und müssen im Rotweinbereich auch weiter imposante opulente Knaller gemacht werden, die alles aus Rebe und Terroir rausholen, um jedem Geschmack und Anspruch gerecht zu werden. Symphony 2016 ist jedenfalls der perfekte Wein für die weibliche und männliche Rotweinfraktion auf einer festlichen Sommerparty oder an jedem schönen Abend. Probieren Sie ihn auch einmal zu einem gegrillten Rotbarschfilet.
Casanova
Casanova Barrique
Jetzt haben wir den Teil der Chardonnay-Ernte 2012 im Glas, der sich im Barrique aufhalten durfte. Da kann sich Florian Schneider irgendwie als Pionier fühlen. Einen 122°-Oechsle-Most in neue Barriques zu verfrachten, birgt das nicht geringe Risiko, Fruchtnoten und Säure zu stark zu reduzieren, insbesondere, wenn im Fass der biologische Säureabbau abläuft. Der Wein blieb dennoch bis März 2014 im Holz.
Das ist richtig gut gegangen, auch wenn die Säure des Casanova Barrique zurückhaltender ist als bei der Stahltank-Version. Das kann man als Vorteil sehen, weil das Zusammenspiel zwischen den primären Fruchtaromen und den ergänzenden Barrique-Aromen perfekter wird. Der Holzeinsatz drückt sich schon in der Nase aus, in die über die Fruchteindrücke hinaus Aromen von Kokosnuss, Vanille, Banane, Mandeln und Zimt strömen. Geschmacklich passt die Holznote mit ihren Biskuit- und Vanille-Richtungen hervorragend zu der süßlichen Würze und einem winzigen Hauch von Mokka. Der Wein füllt den Mund cremig, stoffig und aromastark aus, er ist keineswegs schwerfällig, sondern als gekühlter Apéro ein edler Herzensbrecher ganz im Sinne des Liebesabenteurers Giacomo.
13.03.2018
Fotos: © Domaine Florian