An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Das Weingut Max Ferdinand Richter an der Mosel: traditionsbewusst die Zukunft bestimmen
Wenn ein Weingut die Geschichte des Weinanbaus an der Mosel aus eigener Tradition belegen kann, dann das Weingut Max Ferdinand Richter. Es liegt in Mülheim an der Mittelmosel, knapp 100 m vom Fluss entfernt, der hier von Wintrich und Piesport kommt und in die berühmte Moselschleife von Bernkastel-Kues einbiegt. Das romantische barocke Gutshaus, das 1774 der Enkel des Betriebsgründers mit einem französischen Garten erbauen ließ, ist noch heute der Stammsitz des Weinguts.
Seit 1680, also seit mehr als 300 Jahren, ist Familie Richter an der Mosel im Weingeschäft. Es begann mit einem Handelskontor, das die Weinfässer die Mosel und den Rhein hinunter in die Vereinigten Niederlande verschiffte. Dass man sich indes auch zu dieser Zeit schon mit dem Weinbau beschäftigte, ist durch den Kauf eines Weinbergs im Brauneberg am 17. April 1643 urkundlich nachgewiesen. 1880 jedenfalls errichtete Max Ferdinand Richter eine hochmoderne Kellerei mit einem der größten und umfangreichsten Holzfasskeller der gesamten Mosel. So richtig spannend wurde es 1813, als der Schwiegervater des seinerzeitigen Ferdinand Richter, Franz Ludwig Niessen, Kaiser Napoleon auf dem Berg des Helenenklosters höchstpersönlich 3.000 Thaler übergab, um die Gemeinde Mülheim und die Grafschaft Veldenz von der damals üblichen Brandschatzung freizukaufen. Deshalb ist es kein Zufall, dass die Weinlagen Mülheimer Helenenkloster und Veldenzer Elisenberg als historische Dankesgaben der geretteten Gemeinden in den Alleinbesitz des Weinguts gelangten.
Im vorigen Jahrhundert prägte maßgeblich der 1917 geborene Ökonomierat Horst M. F. Richter das Weingut, der es an seinen 1946 geborenen Sohn, Dr. Dirk M. F. Richter, übergab. Dessen Sohn wiederum, Constantin Richter, beendete 2009 das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der European Business School in Oestrich-Winkel mit dem Bachelor in Wirtschaftsinformatik und machte 2012 dann gleich noch den Bachelor of Science in Weinbau und Oenologie an der Hochschule in Geisenheim. Im selben Jahr wurde er im Alter von 26 Jahren offiziell zum Betriebsleiter des Weinguts bestellt, das er nun zusammen mit seinem Vater führt. Damit war im Familienbetrieb die 10. Generation angekommen. Als Weingutsverwalter fungiert seit vielen Jahren Werner Franz und als Kellermeister zeichnet neben dem langjährig tätigen Walter Hauth inzwischen Claudia Steinmetz verantwortlich.
Der Betrieb ist inzwischen auf 20 Hektar angewachsen und füllt alljährlich 135.000 Flaschen ab. Das Weingut bewirtschaftet Weinberge in sieben der allerbesten, zumeist steilen Lagen an der Mosel: Erdener Treppchen, Wehlener Sonnenuhr, Graacher Dompropst und Himmelreich, Mülheimer Helenenkloster und Sonnenlay, Brauneberger Juffer, Juffer-Sonnenuhr und Veldenzer Elisenberg. In allen Weinbergen ist zu 95 % Riesling gepflanzt, der Rest ist Weißburgunder. Die Böden werden durchweg von Devonschiefer beherrscht, grauer, blauer oder brauner. Dazu kommen je nach Lokalität auch Quarzit, Lehm oder ein hoher Eisengehalt des Gesteins.
Constantin Richter gehört zu der Generation, die verinnerlicht hat, dass Weine schon im Weinberg entstehen und nicht erst im Keller. Dementsprechend werden die Rebstöcke intensiv und gezielt gehätschelt und gepflegt, von der permanenten Laubarbeit, der Ertragsreduzierung bis hin zur Traubenselektion in mehreren Durchgängen. Zu den Anstrengungen im Weinberg gehören auch späte, lange hinausgezögerte Ernten: Dann hat die Rebe Zeit gehabt, zu reifen und den Riesling mit Finesse und Eleganz zu versorgen. Keine Rebe liebt eine schnelle, heiße Kurzreife. Es kann darüber hinaus entscheidend sein, ob man für den Wein, den man sich vorstellt, lockere Beeren oder perfekte Botrytis-Bündel braucht, von den angefrorenen Schätzen bei der Eisweinernte ganz zu schweigen. In den meisten Parzellen wird hart und aufwändig per Hand gearbeitet, auch wenn teure Raupen-Ernter heutzutage 60 % Steigung bewältigen, aber eben nur 60 %. Gleichsam bis zuletzt wird auf Herbizide und Insektizide verzichtet, naturnaher Weinbau ist angesagt.
Im Keller werden Most und Maische grundsätzlich mit der weinbergs- und kellereigenen Hefeflora zum Gären gebracht, auf Reinzuchthefen wird verzichtet. Ganz klassisch kommt dann weitestgehend das traditionelle Mosel-Holzfass, der Fuder, zum Einsatz, wobei die Vergärung temperaturkontrolliert verläuft, damit sie nicht durch weinbautechnische Mittel gestoppt werden muss. Dann wird gewartet und geschmeckt und möglichst wenig interveniert. Es kommt eben darauf an, exakt und genau die Rebe eben dieses Weinbergs aus diesem Jahrgang in die Flasche zu bringen, nicht mal etwas von hier und da oder von diesem und jenem.
Inzwischen ist auch am Weinsortiment abzulesen, was Constantin Richter vom Studium mitgebracht hat, was er von anderen Jungwinzern der Bewegung GENERATION RIESLING mitbekommt und was er sich persönlich von hochwertigen Qualitäten vorstellt. Wie auch andere gestandene Winzer hat Vater Dirk losgelassen, um auf der Grundlage seiner Erfahrung den Ideen der neuen Generation den Weg zu ebnen. So wurden der Anteil der trockenen Weine auf nahezu die Hälfte der Erzeugung erweitert und die Qualität der traditionellen frucht- und edelsüßen Rieslinge durch noch mehr Finesse und Charakter gesteigert. Vor allem seit dem Jahrgang 2015 wird das Weingut von der Fachwelt zu den Spitzengütern der Mittelmosel gezählt. Abgesehen von den drei Sternen im Eichelmann und den drei Trauben im Gault&Millau wurde der Aufstieg gerade im letzten Jahr mit einer spektakulären Ehrung im Wettbewerb „BerlinKabinettCup“ gewürdigt, aus dem die 2015 Wehlener Sonnenuhr von 42 der besten Kabinette des Jahrgangs 2015 als Sieger hervorging.
Constantin Richter macht mit Leidenschaft Weine, die weder die Tradition hinter sich lassen noch sich innovativen Ideen verschließen. Auch wenn durch die Etiketten, von denen die meisten seit 100 Jahren nahezu unverändert sind, unmissverständlich stolz auf jeder Flasche die historische Tradition entgegen leuchtet, so ist ihr Inhalt nicht zu verwechseln mit den berüchtigten Ergebnissen des Quantitätswahnsinns vergangener Generationen. Ein verträgliches Verhältnis von Tradition und Innovation wird im Weingut heute als Harmonie so groß geschrieben, dass sie zu schmecken ist und zu den besten Rieslingen der Mittelmosel geführt hat. Feine Weine ist hier kein altehrwürdiger Handelsbegriff, sondern die treffende Sammelbezeichnung für das gesamte Sortiment. Es gibt nur wenige Weingüter an der Mosel, deren frucht- und edelsüße Weine angesichts ihres betörenden und genialen Charakters auch notorische Trockentrinker vorzuzeigen wagen. Das Weingut Max Ferdinand Richter gehört jedenfalls dazu. Hier werden Weine mit Emotion gemacht, die sowohl die Identität der Familie als auch das kulturelle Erbe der Mosellandschaft hochhalten. Die hier und nur hierhin gehören, wie wir schon einmal geschrieben haben: Es sind Klassiker, wie sie seit dunnemals typischer Weise an der Mosel erzeugt wurden, ein unverwechselbarer, einzigartiger Stil, ein Alleinstellungsmerkmal würde man sagen, das die meisten Moselwinzer unter dem Diktat des Trocken-Marktes weitgehend ignorieren.
Es spricht einiges dafür, dass eines der Erfolgsgeheimnisse des Weinguts der Erhalt der Säure in den Trauben ist. Es dürfte ja fast eine Binsenweisheit sein, dass gerade beim Riesling spätestens mit dem Erreichen übersteigerter Öchslewerte nicht nur die Botrytis einsetzt, sondern ein rapider Säureabbau einhergeht. Das mag oder kann nicht jeder Winzer bei der Organisation der Ernte konsequent umsetzen, es stellt aber den ersten Schritt zu gehobenen Qualitäten dar. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass die globale Erderwärmung in etlichen Lagen schon bei 75° Öchsle vollreife Trauben liefern kann und 85° bis 95° fast zur Regel geworden sind. Die Säure gehört beim Riesling aber zur Grundstruktur eines hochwertigen Weins, sei es im trockenen als auch im fruchtsüßen Ausbau. Das Maß ist hier der Schlüssel zum Erfolg: Trockene und frische Weine dürfen keine Magenkiller sein, andererseits darf auch einem Eiswein nicht das Säuregerüst fehlen. Nur wer wie Familie Richter das Winzerhandwerk virtuos beherrscht, kann die Säure perfekt ausbalancieren und Weine zum Staunen machen. Mit dem Alterungspotenzial solcher Weine könnte man eine ehrwürdige Wein-Bibliothek anlegen.
Wir konnten sechs Weine aus dem Weingut Max Ferdinand Richter verkosten.
2016 Brauneberger Juffer Riesling Kabinett
Der Boden besteht aus Tonschiefergestein, das als Devonschiefer bezeichnet wird und vor rund 500 Millionen Jahren Teil eines urzeitlichen Meeresbeckens war. Der Eisenoxidgehalt des Schiefers ist hier so hoch, dass er den Boden in den Weinbergen extrem braun färbt und die Gemeinde Brauneberg danach benannt ist. Schiefer im Weinberg bedeutet weniger Unkraut, schnelleres Aufheizen durch die Sonne, Speicherung der Tageswärme und Abgabe an den Rebstock in der Nacht, vor allem aber die deutliche Aromatisierung des Weins durch eine ausgeprägte mineralische Komponente. Denn Schiefer ist ein Sedimentgestein, kein gewachsener Fels. Nur deshalb können die Rebwurzeln das Gestein tief durchdringen und ordentlich Mineralität tanken.
Die vollreifen Trauben für den Wein wurden Anfang Oktober 2016 gelesen. Der Most wurde im traditionellen Mosel-Fuder-Fass spontan und temperaturkontrolliert vergoren. Der Wein blieb bis zur Abfüllung auf der Feinhefe. Bereits in der Nase entfaltet er sich mit der üppigen Frucht von Pfirsichen und Aprikosen, etwas Zitronengras, reifen Äpfeln, grüner Melone und einer kleinen floralen Spur. Über der Zunge fließt dann diese unvergleichliche Leichtigkeit und Spannung des klassischen Moselweins – fruchtig, frisch und lebendig. Die kommt von dem Dream-Team fruchtige Restsüße, aktive Säure und würzige Mineralität. Alles zusammen legt mundfüllend und abgerundet ein sauberes, herrlich süßlich-saftiges Finish hin. Mit dem gemäßigt reduktiven Stil verschaffen die Richters diesem Wein im Kabinett-Rang eine zarte Eleganz. Wie die meisten Moselweine kann der 2016 Brauneberger Juffer Riesling Kabinett gerne als Solist auftreten, er schmeckt aber auch auffällig gut zu indonesischen Satay-Spießen mit in Kurkuma marinierten Hähnchenbrustfilets plus einer würzigen Erdnusssoße und Duftreis.
2016 Veldenzer Elisenberg Riesling Kabinett
Der Ausbau des 2016 Veldenzer Elisenberg Riesling Kabinett erfolgte mit der vorsichtigen Pressung der handgeernteten Trauben und der Vergärung sowohl im Edelstahl als auch im großen Eichenfuder. Der Einsatz der Fuder-Fässer zielt übrigens keineswegs auf die Anreicherung der Weine mit Holzaromen wie es etwa beim Chardonnay beliebt ist. Ganz im Gegenteil: Abgesehen davon, dass die alten, schon unzählige Male belegten Fuderfässer kaum noch in der Lage sind, bemerkenswerte Holzaromen abzugeben, geht es darum, von der leichten Oxidation durch die nicht ganz dichten Fassdauben, d.h. Wände, zu profitieren. Das bewahrt den durch die Rebsorte und das Terroir geprägten Charakter des Weins und erhöht seine Lagerfähigkeit.
Aus dem Glas schickt der 2016 Veldenzer Elisenberg Riesling Kabinett eine markante Aromatik von sehr reifen Birnen, weißen Johannisbeeren, gelbgrünen Melonen und Zitrusvarianten. Im Mund wird man diese fruchtige Aromatik erfreulicherweise nicht los, sondern bemerkt dazu noch Grapefruit, weiße Pfirsiche und sogar einige Noten von frühreifen Stachelbeeren, alles abgerundet mit der moseltypischen Rieslingwürze. Die Säure ist noch recht aktiv und wird zunehmend in das legendäre Spiel aus Frucht und Schiefermineralik eingebunden werden, obgleich der Wein schon jetzt eine schöne Reifedimension zeigt. Der Abgang ist saftig – man könnte fast sagen weingutstypisch saftig – und wird durch ganz kleine Töne von hellem Wiesenhonig angefeuert. Es ist ein überraschend komplexer, großer Wein, der sich vom Kabinettrang geradezu beleidigt fühlen muss. Erfreuen Sie ihn mit einem scharf-süßlichen marokkanischen Hähnchen in Safransoße. Er zeigt seine Qualitäten aber auch gerne zu einem französischen Chaumes-Käse.
2016 Wehlener Sonnenuhr Riesling Kabinett feinherb
Das Besondere an dem Weinberg ist der trotz Flurbereinigung recht große Restbestand an teilweise über hundert Jahre alten wurzelechten Reben, also unveredelten Reben, die auf keiner Unterlage aufgepropft sind. In Deutschland ist die Neupflanzung wurzelechter Riesling-Reben seit Jahren untersagt, um der (erneuten) Verbreitung der Reblaus vorzubeugen, gegen die veredelte Reben nicht anfällig sind. Aus bislang nicht geklärten Gründen waren die Rebstöcke auf den Mosel-Schieferböden aber schon immer relativ reblausresistent. Das erklärt den hohen Bestand an wurzelechten Reben an der Mosel.
Der 2016 Wehlener Sonnenuhr Riesling Kabinett feinherb fällt von Anfang an durch sein delikates, fruchtsüßes Bukett auf, das nicht nur von weißen Pfirsichen und Zitrusrichtungen angeführt wird, sondern zusätzlich viel subtiler, ja komplexer, aber immer zart daherkommt: Wir nehmen kleine Duftnoten von kandierten Jahrmarktsäpfeln, von frisch gepflücktem Waldmeister, von weißen Blüten und einen winzigen Touch Rauchigkeit wahr. Im Geschmack imponiert er mit einer umwerfenden Süffigkeit aus der kräftigen, feinherben Fruchtsüße, die mit einem ordentlichen Schuss an Säure so schmackhaft und reif austariert ist, dass sich wieder einmal zeigt, wie relativ die ebenso gerne wie häufig überflüssiger Weise erfragten Grammzahlen von Restzucker und Säure sein können. Fein und klar, dicht und kraftvoll sind die Prädikate. Das ist ein Wein mit Charisma, mit einer unvergesslichen, eleganten Ausstrahlung, an dem wir im Abgang noch lange herumschmatzen. Schmälern Sie die Eindrücke von diesem Weinschatz nicht durch ein scharfsinnig ersonnenes Speisen-Pairing, das ja bekanntlich immer möglich ist. Laben Sie sich lieber in einem angemessenen Zeitfenster an diesem klassischen und kostbaren Botschafter der Mosel.
2016 Graacher Himmelreich Riesling Kabinett trocken
Man muss aber keine Wunder bemühen, um mit dem 2016 Graacher Himmelreich Riesling Kabinett trocken gleichwohl gen Himmel zu schweben. Familie Richter hat ihn im Stil der Moselklassiker ausgebaut. Die vollreifen Trauben wurden erst im November 2016 geerntet, sie lagen sechs Stunden auf der Maische, der Most vergärte spontan im Holzfuderfass. Heftige Aromen von Pfirsichen, Aprikosen, grünen Birnen, Zitronengras und weißen Blüten schweben aus dem Glas. Am Gaumen sind die Zitrusnoten noch frischer ohne aufdringlich zu wirken. Wir schmecken die schiefertypische Mineralik von nassem Feuerstein mit etwas Erde, die den Mund mit einer feinen, seidigen Textur ausfüllt, die im Abgang fast cremig anmutet. Es ist einer der wenigen trockenen Weine der Familie Richter und zeigt, dass das Weingut auch diese Richtung zur Perfektion treiben kann. Hier ist die Fruchtsüße nicht totgesäuert und grünlich, vielmehr hält die Säure die schlanken Fruchtnoten lebendig herb und leicht. Wenn jemand überhaupt einen Mosel-Riesling zum Spargel als passend erachtet, dann kann es dieser hier sein. Wir genießen ihn jedoch lieber zu einem Kalbsbraten mit einer Nuss-Kräuterkruste, sofern der Vorrat nicht schon vorher als trockener Aperitif gemundet hatte.
2016 Graacher Dompropst Riesling Alte Reben
Im Glas entfaltet der 2016 Graacher Dompropst Riesling Alte Reben ein fulminantes Bukett aus Apfel- und Zitrusnoten, aber auch von frühreifen gelben Pflaumen, gelben Birnen und Mangos plus einem winzigen Hauch Minze und Feuerstein. Am Gaumen verbreiten die alten Reben eine reife Milde mit einer extraktreichen Struktur, die ein üppiges, saftiges Finish unterstützt. In der Fruchtsüße ist eine leicht malzige Rohrzuckernote versteckt, die zusammen mit einem kleinen Bittermandelton ein aufregend exotisches Feeling vermittelt. Aber keine Panik, die Zitrus- und Apfelnoten bilden das solide geschmackliche Rückgrat des Weins und sichern einen delikaten und eleganten Riesling-Auftritt. In diesem Wein lauert eine Intensität, die sich in den nächsten Jahren noch stärker entfalten wird. Wenn Sie dem Wein eine angemessene Speise gönnen möchten, so harmoniert er hervorragend zu einer edlen Seezunge aus der Pfanne.
2016 Mülheimer Helenenkloster Riesling Kabinett feinherb
Der 2016 Mülheimer Helenenkloster Riesling Kabinett feinherb repräsentiert den berühmten, legendären back-to-the-roots-feinherb-Stil der Mosel, um den sich Familie Richter und auch die Mosel- und Saar-Weingüter Heymann-Löwenstein und Van Volxem als Reanimateure verdient gemacht haben. Reife Trauben werden mit wilden Hefen vergoren bis die Gärung temperaturgesteuert idealer Weise von selbst anhält. Der Ausbau bewahrt eine ordentliche Säure zur optimalen Gewichtung der Fruchtsüße.
Der Wein tritt selbstbewusst auf mit kräftigen Aromen von Melonen, Aprikosen, reifen gelben Birnen und weißen Pfirsichen. Die leicht erdige Riesling-Würze und eine Spur Rauchigkeit vereinen die Aromatik zum Eindruck einer kernigen Frische und klaren Brillanz. Im Geschmack ist das Zusammenspiel von Frucht und Säure eher breiter als spitz angelegt und wird von einer leicht pikanten Mineralität gestützt. Wir schmecken eine mitreißende Emotion aus Frucht, Säure und Mineralik, die den Charakter eines Cool-Climate Weins zeigt. Im Abgang lässt eine leicht cremige, fruchtig-saftige, ja fast üppig-elegante Struktur uns noch lange und gerne herumschmatzen. Auch das ist ein Wein des hier und heute, dessen interessante Entwicklung man jedoch gerne begleiten möchte. In der aktuellen, realen Welt passt er gut zu einem Geflügelsalat mit Früchten und winzigen Stückchen von Ingwer.
11.09.2017
Fotos: © Weingut Max Ferdinand Richter
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