An den vier Enden der Welt
An den vier Enden der Welt
Multitalente mit Tradition und Qualität – Das Weingut Kuhnle im Remstal
Wer weiß schon, wo Strümpfelbach liegt. Was wie ein Ortsname aus einem Märchen klingt, merkt man sich spätestens, wenn man die Weine vom Weingut Kuhnle kennen lernt und erst recht, wenn man das alte Forsthaus mit all seiner Weinberg- und Fachwerkromantik sieht, das in der Hauptstraße 49 in Stümpfelbach steht. Der Ort gehört zu Weinstadt und liegt südlich davon im Remstal im Weinanbaugebiet Württemberg. Man kann Strümpfelbach auch nordöstlich von Esslingen und südwestlich von Schorndorf verorten.
Seit 1983 führt die Wengerterfamilie Margret und Werner Kuhnle hier ein Weingut, das zu den renommiertesten des Remstals gehört. Dabei fing es einst schlicht und schwierig an. Der ebenso wie seine Frau Margret aus dem Remstal stammende Werner Kuhnle, der im Nachbarort Stetten geboren ist, war früher Kellermeister in Ingelfingen. Die Kuhnles hatten anfangs keine großen Weinberge, das Remstal war relativ arm, die Weinbergs-Parzellen durch die schwäbische Realteilung zerstückelt. Sie fingen ganz klein mit 30 Ar an und bewirtschaften heute rund um Strümpfelbach, Schnait und Stetten etwa 23 Hektar an Rebflächen, von denen ein großer Teil gepachtet ist. Im Weingut werden derzeit rund 180.000 Flaschen im Jahr abgefüllt. 2014 haben die Kuhnles in der Hauptstraße 180 neben dem Gelände des Turn- und Sportvereins Strümpfelbach eine neu errichtete, moderne Kelterhalle in Betrieb genommen, die in ihrer Architektur stark an Mies van der Rohes Nationalgalerie in Berlin erinnert.
Familie Kuhnle ist geprägt durch die vielseitige, manchmal geradezu bewundernswert irrsinnige Umtriebigkeit von Werner Kuhnle, durch die gepflegte Tradition und Bodenständigkeit und einen toleranten Pioniergeist.
Schließlich öffnen sich im Herbst die historischen Gewölbe des Ortes in der Nacht der Keller. In diesem Jahr wird am 16. und 17. September jeweils um 21, 22 und 23 Uhr eine Barriqueweinprobe im Gewölbekeller des Weinguts Kuhnle stattfinden. Die Kuhnles stellen auch mal eben das Weingut für den Dreh eines Fernsehfilms zur Verfügung: So wurde 2011 eine Folge der ZDF-Serie "Soko Stuttgart" nahezu komplett auf dem Weingut Kuhnle gedreht.
Die Freundschaft zwischen Werner Kuhnle und dem Bildhauer Karl-Ulrich Nuss hat dazu geführt, dass auch in Kuhnles Weinberg eine der zahlreichen Bronze-Plastiken steht, die Nuss geschaffen hat: „Die Liegende“ könnte einerseits in ihrer weiblichen Fülligkeit die Hoffnung auf eine ebenbürtige Ernte stilisieren, andererseits die Gelassenheit ausstrahlen, die den Genuss eines guten Weins vermittelt. Die „Traubenfrau“ wiederum steht auf dem Hof der Kuhnles. Karl-Ulrich Nuss hat auch das Etikett eines Trollingers vom Weingut geschaffen.
Zum Aktivitätsdrang und dem liebenswerten Rebellenimage von Werner Kuhnle passt auch, dass er seit vier Jahren in Ausnutzung einer von zwei Moselwinzern initiierten EU-Entscheidung einen Strohwein anbietet, wie er in Österreich und in der Schweiz gemacht wird. Produziert hatte er ihn ja schon vorher, in den Handel bringen durfte er ihn nach der Gesetzeslage aber nur als Likör. Der Wein, der wie der italienische Amarone aus getrockneten Trauben gemacht wird, war der erste derartige Wein aus dem Remstal. Werner Kuhnle hatte die Trauben von Cabernet Cubin, Lemberger und Cabernet Sauvignon an Wäscheleinen zum Trocknen aufgehängt und trieb sie auf weit über 100 Grad Öchsle. Den Wein, der aktuell in der 0,375-Flasche vom Cabernet Cubin angeboten wird, nennt er Caratello nach dem Fass, in dem die Italiener ihre Süßweine produzieren.
Gerade hat Werner Kuhnle in einer gemeinsamen Aktion mit der Umweltakademie in seinen Weinbergen Weinbergquitten-Bäume gepflanzt, deren Früchte man zu Gelee und Schnaps verarbeiten kann. Die Weinbergquitte, die Zwetschge, die Mirabelle oder der Weinbergpfirsich sind Ende der 60er Jahre im Rahmen der Rebflurbereinigung verschwunden, weil sie den damaligen Anbau- und Erntemethoden im Weg waren.
Auch Margret Kuhnle ist in Sachen Wein überaus engagiert. Zum einen managt sie den Vertrieb des Hauses Kuhnle, der angesichts von 85 Verkaufspositionen auf der Weinkarte professionellen Überblick erfordert. Zum anderen ist sie aktives Mitglied der von ihr mitbegründeten Genossenschaft der Trollinger-Evas. Es sind sechs Winzerinnen und drei Weinfachfrauen, die sich 2007 aufgemacht haben, dem als Massenwein abgesoffenen Trollinger zu neuem Glanz zu verhelfen. Jede Wein-Eva baut im familiären Weingut ihren eigenen Trollinger an, den sie unter dem Label „der Trollinger“ verkauft, neuerdings auch als gemeinsam komponierter Perlwein „Evas Esprit“ und als „Evas Adam“, ein hochwertiges, limitiertes Barrique-Cuvée in der Burgunderflasche aus den Kellern der Trollinger-Evas.
Die Rebflächen der Kuhnles sind bestockt mit den Weißweinsorten Riesling, Kerner, Silvaner, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Muskateller, Weißburgunder, Cabernet Blanc und Müller Thurgau. Bei den roten Sorten sind es Lemberger, Regent, Spätburgunder, Schwarzriesling, St. Laurent, Trollinger, Muskattrollinger, Samtrot, Merlot, Zweigelt, Shiraz, Gamaret, Garanoir, Cabernet Sauvignon und Dornfelder. Die Rebstöcke von Kuhnle stehen in den attraktiven Lagen Stettener Pulvermächer, Stettener Häder, Strümpfelbacher Altenberg und Nonnenberg sowie Schnaiter Sonnenberg. Im Ausbau macht der Rote inzwischen 70% aus. Obwohl das Remstal kein ausgesprochenes Burgunderland ist, begünstigen die trockenen und beständigen Sommer des letzten Jahrzehnts die roten Trauben, die bis zur Vollreife hängen können und bereits am Rebstock die Säurespitzen abzubauen beginnen. Damit kann auch die modische Nachfrage nach üppigen Rotweinen südländischen Stils bedient werden. Die burgundischen und die internationalen Rebsorten sind zudem notwendig, um stilistisch ausgefeilte Cuvées zu kreieren, die in allen deutschen Weinanbaugebieten bei den Kunden allerdings erst langsam ankommen.
Im Keller werden die Weißweine im Edelstahltank ausgebaut, um die Authentizität der Rebsorten, ihre Frische und ihr Aroma zu erhalten. Das machen die Kuhnles übrigens grundsätzlich auch mit dem Trollinger, der damit seine natürliche Kohlensäure besser bewahren kann. Der Chardonnay wird möglichst mit biologischem Säureabbau verwöhnt.
Beim Ausbau der einfachen Rotweine praktiziert Familie Kuhnle traditionsgemäß die "Schwäbische Schule": Durch schonendes Erwärmen der Maische soll die Farb- und Aromenintensität gesteigert werden. Bei anderen Weingütern ist das als „Eingriff von Außen“ eher verpönt. Die roten Trauben für die gehobenen Weine, insbesondere für die Auslesen, bleiben lange auf der Maische liegen, bevor sie in 225 l große Holzfässer kommen, einige auch für 24 Monate ins Barrique aus schwäbischer, französischer und ungarischer Eiche. Die Barriques werden nur zweimal befüllt, weil das Holz sonst nicht mehr genügend Bouquet- und Aromastoffe an den Wein abgibt. Während der zwei Jahre im kleinen Holz durchläuft der Wein in der Regel den biologischen Säureabbau, genannt malolaktische Gärung, der von den im Most enthaltenen Milchsäurebakterien ausgelöst wird und die grüne Apfelsäure in gefällige Milchsäure umwandelt.
Werner Kuhnle hat von Anfang an und kompromisslos auf Qualität gesetzt und auf das Besondere, Ausgefallene, Kreative. Er hat sich nicht an der Massenvermarktung der üblichen württemberger Verdächtigen wie Trollinger, Schwarzriesling und Kerner beteiligt. Schon früh hat Familie Kuhnle an eine feingeistige Tradition angeknüpft und der Kommerzialität des Weinbaus Attribute aus der Geschichte, Literatur und Kunst beigefügt. „Des drom rom“, wie der Schwabe sagt, hat sie immer inspiriert, die Symbiose zwischen der Natur im Weinberg und der steinernen Geschichte der Gewölbe des Weinortes Strümpfelbach.
Zudem ist Werner Kuhnle ein leidenschaftlicher Organisator, begeisterter Tüftler und urschwäbischer Geschäftsmann, der sich vielleicht gerade wegen seiner Geschäftstüchtigkeit so manche önologische Eskapade leisten konnte. Dazu gehört nicht zuletzt, dass er aus handwerklichen Ambitionen schon Cuvées kreiert hat, bevor andere sie im Ländle und im benachbarten Baden vorwiegend aus Gründen der hohen Margen auf ihre Weinlisten setzten. Die Erfolge und das Ranking als ein württembergisches Spitzenweingut, das seit Jahren mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt wird, beruhen letztlich auf harter Arbeit, hartnäckiger Tüchtigkeit, penibler Sorgfalt und einer soliden Handwerkserfahrung.
Wir haben neun Weine vom Weingut Kuhnle aus dem Probierpaket Winter 2015/16 verkosten können:
Chardonnay 2014 trocken
Riesling Alte Reben 2013 Strümpfelbacher Nonnenberg
Der Wein ist ausweislich der Expertise des Weinguts dementsprechend mit geringem Ertrag angebaut und konnte nach intensiver Vorlese im Oktober 2013 sehr spät, d.h. Anfang November geerntet werden. Dank Erderwärmung und langer Sonnenscheindauer waren die Trauben vollreif und strotzten voller Öchsle-Grade. Bis September 2014 musste Kellermeister Werner Kuhnle warten, damit die Reinzuchthefen die Gärung im Edelstahl in den trockenen Bereich brachten. Angesichts der Verweildauer hatte sich der Most entschlossen, gleich noch den biologischen Säureabbau durchzuziehen.
Entstanden ist ein harmonischer, fülliger und alkoholreicher Wein, der mit seiner komplexen, aber nicht etwa plumpen Wucht beeindruckt. Schon aus dem Glas drängeln sich reife gelbe Pflaumen, Passionsfrüchte, getrocknete Feigen, Limonen, einige weiße Rosen und Bananen. Die Dichte der Aromatik wirkt am Gaumen fort, der zusätzlich von Wald-Honig und überreifen Äpfeln umschmeichelt wird. Die imposante Säure ist geschmacklich durch die hohe Restsüße gezähmt und trägt dennoch mit einer runden Mineralität zu einem denkwürdigen Abgang bei. Der Riesling Alte Reben 2013 Strümpfelbacher Nonnenberg ist ein hochwertiger Wein, mit denen man nicht wie üblich einen Fisch erschrecken sollte. Stellen Sie ihn lieber einer Poularde aus dem Ofen hin, sie und Sie werden sich freuen.
Riesling 2014er Dessertwein Strümpfelbacher Nonnenberg
Er duftet lieblich nach exotischen Früchten wie Mangos, Papaya, aber auch reifer roter Grapefruit. Wir behalten ihn für eine gefühlte Stunde im Mund, rauslassen wollen wir ihn nimmer. Es gibt Wildblumen-Honig zu schmecken, superreife Viktoriapflaumen, kandierte Ananas und Feigenaromen. Die Säure ist gedämpft, aber glücklicher Weise noch bemerkbar. Sie trägt die Süße in vollendeter Harmonie in einen endlosen, schmatzigen Abgang. Auch wenn er sich Dessertwein nennt und sich ganz klassisch nach einer Süßspeise sehnen mag, die er übertrumpfen möchte, servieren sie ihn doch einmal zu einem luftgetrockneten Schinken vom iberischen Schwein. Aber genau genommen ist es der edle Wein für süße Stunden.
Merlot d'oro 2014er Rosé Auslese trocken
Wir kommen zu den Rotweinsorten und vorweg zu einem Blanc de noirs, ein fast-Weißwein aus roten Merlot-Trauben. Es stimmt einen doch nachdenklich, wenn man den Klimaverhältnissen danken muss, dass ein so gelungener Merlot-Wein vor 30 Jahren in Württemberg nicht möglich gewesen wäre. Da die Rebstöcke des Merlot erst in den letzten fünf bis zehn Jahren genügend Sonne abbekommen, steigt das Qualitätspotential von Jahr zu Jahr an. Eine gute Grundlage für die Entwicklung sind jedenfalls das Keuperverwitterungsgestein und die windgeschützen Lagen im Remstal. Ein Merlot im Auslesebereich als Blanc de noirs – das ist schon irgendwie verrückt.
Der Merlot d'oro 2014er Rosé Auslese trocken von Kuhnle ist jedenfalls ein schmackhafter, duftiger, aromennuancierter Wein für alle Fälle mit einer gradlinigen Frucht. Der Wein ist schon in der durchsichtigen Flasche überraschend hell, erst recht im Glas. Die Aromatik reicht von reifen grünen Birnen und Mini-Orangen bis zu Mandeln und Minze. Am Gaumen denken wir zusätzlich auch an Grenadine. Seine durchaus lebendige Säure wird vom Restzucker zu einer süffigen Harmonie verbunden, die dank des sortentypischen milden Tanningerüsts in einem langen Abgang dahinschmilzt. Der Wein ist saftig, frisch und trocken. Servieren Sie ihn zu einem Salat niçoise oder gegrillten Auberginen. Er macht sich aber auch perfekt als gekühlter Aperitif beim Sommerempfang.
Zweigelt 2013 trocken
„Seit vielen Jahren“, schreibt das Weingut, „wird Zweigelt im Remstal angebaut“. In seinem Herkunftsland Österreich wurde er einst als robuster, ertragsstarker Massenträger konzipiert. Die Kuhnles haben aus der Rebsorte einen Qualitätswein gemacht, der mit seiner milden, fruchtbetonten Art den Alltag mit einem schönen Tropfen bereichert. Er belegt, dass Zweigelt auch im reinsortigen Ausbau schmeckt, also ohne mit Cabernet oder Merlot angereichert zu sein. Er stand wahrscheinlich nicht allzu lange auf der Maische, so dass er nicht gerbstofflastig geworden ist. Wir schmecken die sortentypische Würze, Waldbeeren, etwas Kirsche. Er hat eine angenehm zurückhaltende Tanninstruktur, wenig Säure und zeigt einen saftig-mineralischen Ausklang. Obwohl er bei den Kuhnles ein roter Einstiegswein ist, trinkt er sich mit einer gewissen Noblesse. Er passt gut zu Penne mit Gemüse und Pecorino-Streifen.
Regent 2012 trocken
Der Regent ist eine junge Rebsorte, die sich entgegen früheren Erwartungen in den deutschen Weinanbaugebieten nur zögerlich verbreitet. Der Name Regent leitet sich von dem berühmten 140,5 Karat-Diamanten aus Indien ab, der 1717 gefunden wurde und seinerzeit der größte Diamant der Welt war. Ludwig XV. trug ihn auf seiner Krone, später Marie-Antoinette als Schmuckstück und Napoleon als Schwertknauf bei seiner Krönung. Heute ist er im Louvre ausgestellt. Die Rebsorte lässt sich im Weinberg aufgrund seiner legendären Pilzwiderstandsfähigkeit, kurz Piwi genannt, auch ohne die große chemische Keule anbauen.
Der flüssige Regent von Kuhnle steht im Glas tief rotviolett. Wir erschnüffeln Noten von Schwarzen und Roten Johannisbeeren, Brombeeren, sogar etwas Sauerkirsche. Die Aromatik deckt sich ganz erstaunlich mit dem Bouquet und erinnert in der Ferne an einen Merlot. Wir schmecken einen gehaltvollen, kräftigen Wein mit viel Körper, einer guten Tanninstruktur und einer sanftmütigen Säure. Er passt klassisch zu Rinderouladen oder ganz mutig zu einem Karpfen polnisch, d.h. in Braunbiersoße.
Shiraz im Eichenfass gereift 2010 trocken
Wer baut schon in Württemberg Shiraz an – Werner Kuhnle natürlich. Nach neuesten Erkenntnissen kommt die in aller Welt verbreitete, internationale rote Rebsorte Shiraz oder auch Syrah übrigens nicht aus Persien, sondern aus dem Rhône-Tal. Die Rebe kann sich im Weinberg sehr zickig anstellen, wenn es während der Blüte regnet oder später die Sonne zu kurz oder auch zuviel scheint. Wenn der Shiraz zufrieden wächst, liefert er großartige Weine. Seinen Hang zur Adstringenz haben ihm die Kuhnles im Eichenfass weitgehend abgewöhnt und vermutlich mit langer Flaschenreife weiter ausgebremst. Er füllt das Glas mit einem tiefdunklen Rubinrot mit violetten Reflexen und kokettiert mit deutlichen Johannisbeer-Aromen, dazu Brombeere, etwas Pflaumenmus, eine kleine Prise Pfeffer und Spuren von dunkler Schokolade. Das Eichenfass hat ihm eine kleine interessante Zimtnote und einen wunderschönen Karamellton beschert. Der Wein trägt in 13,3 Volumenprozent Alkohol einen gewichtigen Körper mit sich herum und beeindruckt mit einer zurückhaltenden, in eine robuste Tanninstruktur mit wenig Restsüße und Mineralik eingebundenen Säure, die eine erstaunliche Frische und Energie vermittelt. Erfreuen Sie den Shiraz von Kuhnle mit einer Lammkeule aus der Röhre oder einem Entrecôte mit einer dunklen Soße. Er passt auch perfekt für die Hirschkeule mit Preiselbeeren.
Cuvée Rouge 2014 trocken
Wir sehen im Glas einen tiefdunklen, violett-roten farbintensiven Wein. Es entfaltet sich ein markantes, leicht süßliches Bouquet von Schwarzen Johannisbeeren, Preiselbeeren, dazu eine winzige Prise Cayenne und Tabak. Wir begegnen im Mund einem kraftvollen, aber harmonisch samtigen Geschmack und begrüßen die Töne und den Extrakt einer süßen, schwarzen Hedelfinger Knorpelkirsche. Dazu kommen Brombeeren, wiederum Schwarzen Johannisbeeren und ein Sträußchen Minze. Der Wein hat eine gewisse südländische Schwere, er ist komplex, hat ein dezentes Säuregerüst und nicht aggressive, aber spürbare Gerbstoffe und eine herrlich vielschichtige Fruchtintensität, die auch im langen Nachhall noch erfreut. Die Tannine sind zu allererst seiner Jugend geschuldet. Öffnen Sie einfach jedes Jahr ein oder zwei Flaschen zur Freude an der Weiterentwicklung – das Potenzial dürfte locker sechs Jahre lang reichen – Ihr Wein hoffentlich auch. Es sei denn Sie haben ihn schon als Multitalent zu einem Wild- oder Lammgericht serviert.
Forstknecht Marz 2009 Rotweincuvée Auslese trocken, im Barrique gereift
Der Wein funkelt im Glas Rubinrot mit Granatreflexen. In der Nase haben wir reife Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, gelbe Rosen und ein Körnchen vom grünen Pfeffer. Am Gaumen kommen all die reifen Beeren an, dazu Zwetschgen, getrocknete Feigen, Zimt, Piment und Nougat. Alles wird umrahmt von einem dezenten Vanillearoma und harmonierenden Röstaromen. Der Wein hat Struktur, strotzt von Extrakten und wirkt dennoch erstaunlich frisch, all das obendrein bei 14 Volumenprozent Alkohol. Wir freuen uns an dem vollmundigen und fruchtigen Erlebnis mit einem geringen Säurepeak. In einem langen Abgang will er sich nur ungern verabschieden. Bleiben Sie klassisch bei diesem Wein und kredenzen Sie ihn zu einem edlen Rehbraten.
08.01.2016
Fotos © Weingut Kuhnle
Flaschenfotos © D.R.
Daniel, Werner und Margret Kuhnle
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